Tumore der Nasennebenhöhlen und Speicheldrüsen sind relativ selten, und einige Unterarten kommen nur sehr selten vor. Im Rahmen des Projektes SPELCASTER soll ein spezielles Computerprogramm, das auf Machine Learning basiert, entwickelt werden, um Tumore der Nasennebenhöhlen und Speicheldrüsen besser klassifizieren zu können. Machine Learning ist ein Teilgebiet der künstlichen Intelligenz, bei dem Computer mithilfe großer Datenmengen selbstständig Muster erkennen und aus diesen lernen können, ohne explizit programmiert zu werden. In diesem Fall nutzt das Programm DNA-Methylierungsdaten, um herauszufinden, zu welcher Tumorart eine Probe gehört. Um das Programm zu trainieren, werden daher Proben aus verschiedenen Ländern Europas gesammelt, einschließlich solcher aus klinischen Studien. Nachdem das Machine-Learning-Programm entwickelt wurde, wird es in mehreren Laboren getestet, um sicherzustellen, dass es zuverlässig funktioniert.
Darüber hinaus werden innerhalb des SPELCASTER-Projekts sogenannte Biomarker aus den analysierten Proben identifiziert. Diese Biomarker können Hinweise darauf geben, wie lange ein Patient voraussichtlich ohne Fortschreiten der Krankheit überlebt und wie gut er auf bestimmte Therapien anspricht.
Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Forschungsverbundes SPELCASTER im Rahmen des ERA-NET TRANSCAN. Gemeinsam arbeiten in diesem Verbund Arbeitsgruppen aus fünf Partnerstaaten, Deutschland, Frankreich, Irland, Italien und Spanien an der Lösung dieser Forschungsfrage. Das BMBF beteiligt sich an der Fördermaßnahme, um mit der transnationalen, koordinierten Zusammenarbeit eine möglichst schnelle Überführung innovativer Forschungsergebnisse in die Klinik zu unterstützen.