Einzelprojekt

Stellenwert genetischer und immunologischer Faktoren beim myelodysplastischen Syndrom

Förderkennzeichen: 01KT1909
Fördersumme: 303.293 EUR
Förderzeitraum: 2019 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Uwe Platzbecker
Adresse: Universität Leipzig - Medizinische Fakultät - Universitätsklinikum - Medizinische Klinik und Poliklinik I – Hämatologie und Zelltherapie, Internistische Onkologie, Hämostaseologie
Liebigstr. 22, Haus 7
04103 Leipzig

Der Begriff myelodysplastische Syndrome (MDS) umfasst eine Reihe von Erkrankungen des Knochenmarks, bei denen zu wenige funktionstüchtige Blutzellen gebildet werden. Während bei gesunden Menschen rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen und Blutplättchen aus Stammzellen im Knochenmark gebildet werden, ist bei den MDS der Prozess der Blutbildung gestört: Die Stammzellen reifen nicht vollständig aus, reife Blutzellen sind funktionsunfähig oder werden nur in zu geringer Zahl gebildet. Mit Fortschreiten der Erkrankung können immer mehr unreife Zellen im Knochenmark gebildet werden, die die normale Blutbildung verdrängen und so den Mangel an gesunden Blutzellen verstärken. Bei einem Teil der MDS-Patienten besteht das Risiko, dass die Erkrankung in eine akute Leukämie übergeht. Der einzige kurative Behandlungsansatz für die MDS ist derzeit die allogene Stammzelltransplantation. Darüber hinaus stehen lediglich begrenzte Therapieoptionen zur Verfügung, was die Behandlung stark einschränkt und schwierig macht. Der komplexe Prozess der Pathogenese ist bislang nur ansatzweise erforscht und es besteht ein großer Bedarf an translationaler Forschung, um dieses Verständnis zu vertiefen und auf dieser Basis Biomarker für das Ansprechen existierender Therapien und vor allem neue Therapieansätze zu entwickeln. Das Projekt adressiert diese Forschungslücke. Die geplanten Arbeiten werden sich auf molekulare und Immunsystem-bezogene Untersuchungen stützen, um bei MDS-Patienten vorhandene Mutationen sowie Besonderheiten und/oder Fehlfunktionen des Immunsystems mit dem Verlauf der Erkrankung und dem Ansprechen auf bestimmte Therapien in Zusammenhang zu bringen. Hierzu wird die Knochenmark-Mikroumgebung untersucht um Muster die die Entwicklung von MDS beeinflussen zu erkennen. Ferner werden Daten aus Mutationsscreenings und Immunprofilen von Erkrankten analysiert und statistische Modelle die das Auftreten und die Ausbreitung vorhersagen entwickelt.