Förderkennzeichen: | 01KT1804 |
Fördersumme: | 114.069 EUR |
Förderzeitraum: | 2019 - 2022 |
Projektleitung: | Jun.-Prof. Dr. Jana Seifert |
Adresse: |
Universität Hohenheim - Fakultät Agrarwissenschaften - Institut für Nutztierwissenschaften - Fachgebiet Feed-Gut Microbiota Interaction (460c) Enil-Wolff-Str. 6-10 70599 Stuttgart |
Das Risiko einer Erkrankung mit Analkrebs ist bei HIV-infizierten Patienten um das 40-130fache erhöht. Im speziellen sind homosexuelle Männer und Frauen mit einer vergangenen Erkrankung durch humane Papillomaviren (HPV) betroffen. Die derzeitigen Diagnosemethoden basieren auf Identifizierung einer hochgradigen, schuppenartigen intraepithelialen Läsion (HSIL), mittels Biopsie und Analzytologie. Die Methode ist zwar sehr sensitiv, aber auch recht unspezifisch, was eine vermehrte Notwendigkeit von Biopsien verursacht. Ein zunehmendes Wissen um dieses Krankheitsbild zeigt, das die epithelial-assoziierten Bakterien den mit HPV-assoziierten Krebs unterstützen und zur Beschädigung der mukosalen Immunität in der ersten Phase einer HIV-Infektion führen. Somit wird angenommen, dass das diagnostische Panel der HSIL durch Messung von bakteriellen Biomarkern in Gewebeproben ergänzt und verbessert werden kann. Das Projekt wird durch fünf Projektpartner durchgeführt. Das primäre Ziel des Projektes ist es, in HIV-infizierten homosexuellen Männern ein Set von anal-assoziierten bakteriellen Biomarkern zu identifizieren, welches die Genauigkeit der Biopsie-HSIL-basierten Diagnostik verbessert. Bakterielle Biomarker können bakterielle Spezies, Proteine oder Metabolite sein. Die Validierung dieser Biomarker mit einer externen Kohorte von HIV-infizierten Männern und Frauen ist das zweite Ziel des Projektes. Als drittes Ziel ist die Erstellung eines Modells, welches die metabolisch aktiven Bakterien mit Proteinen und Metaboliten im Kontext des Analkrebses in den Patienten verknüpft und mögliche Targets für therapeutische Interventionen identifiziert.