Einzelprojekt

MultiTool – Entwicklung und Evaluation eines computergestützten Tools zur Bereitstellung von Informationen, Struktur und Entscheidungshilfen für das hausärztliche Management von Multimorbidität

Förderkennzeichen: 01GY2109
Fördersumme: 967.401 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Dr. Ingmar Schäfer
Adresse: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Allgemeinmedizin
Martinistr. 52
20251 Hamburg

Das Projekt MultiTool hat zum Ziel, die medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Multimorbidität zu verbessern. Multimorbidität bedeutet, dass eine Patientin oder ein Patient unter drei oder mehr chronischen Erkrankungen leidet, die einer kontinuierlichen medizinischen Versorgung bedürfen. Die Behandlung von neuen oder stärker werdenden Beschwerden stellt Versorgende und Betroffene von Multimorbidität vor große Herausforderungen, da bekannte oder unbekannte Gesundheitsprobleme die Ursache der Beschwerden sein können, Wechselwirkungen zwischen Behandlungen möglich sind und die Anzahl umsetzbarer Behandlungsempfehlungen begrenzt ist. Aus diesen Gründen müssen vor dem Hintergrund der persönlichen und sozialen Situation der Patientinnen und Patienten Versorgende und Betroffene gemeinsam entscheiden, welche Behandlungen notwendig sind und welche nicht. In der MultiTool-Studie wird auf Basis der DEGAM-S3 Leitlinie Multimorbidität und unter Einbeziehung von Hausärztinnen und Hausärzten und deren Patientinnen und Patienten eine Intervention entwickelt, die diese Entscheidungsfindung unterstützt. Das zentrale Element der Intervention ist ein computergestütztes Tool, das Informationen, Struktur und Entscheidungshilfen für die Behandlung bereitstellt. Anschließend wird eine cluster-randomisierte kontrollierte Evaluationsstudie entwickelt und die Intervention auf ihre Machbarkeit hin geprüft. Die in den letzten drei Projektjahren durchgeführte Evaluation gibt schließlich Auskunft darüber, ob Patientinnen und Patienten von der Intervention profitieren. Ein möglicher Nutzen wird dabei über die Vermeidung oder Verkürzung von Krankenhausaufenthalten gemessen. Das Projekt folgt einem partizipativen Ansatz, der Betroffene, Versorgende und andere gesellschaftliche Gruppen in die Entwicklung, Durchführung und Evaluation der Intervention einbindet.