Einzelprojekt

Muskarinische Agonisten und positive allosterische Modulatoren in Tiermodellen der Schizophrenie

Förderkennzeichen: 01KC2312
Fördersumme: 217.761 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Stefan Leucht
Adresse: Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Ismaninger Str. 22
81675 München

Schizophrenie ist eine schwere Erkrankung, die mit einem hohen Maß an Behinderung einhergeht. Antipsychotika bilden den Grundpfeiler der Behandlung, doch haben sie letztlich alle einen dopaminergen Wirkmechanismus. Ferner können sie auch vielfältige Nebenwirkungen verursachen, wie Bewegungsstörungen und Gewichtszunahme. Obwohl in den letzten 50 Jahren viele Medikamente entwickelt wurden, hat sich die Wirksamkeit grundsätzlich nicht wesentlich verändert. Daher besteht ein deutlicher Bedarf an der Entwicklung wirksamerer und sichererer nicht-dopaminerger Medikamente. Seit kurzem gibt es positive Ergebnisse aus einigen frühen klinischen Studien, die darauf hindeuten, dass eine Klasse von Medikamenten, die so genannten Muskarinrezeptor-Agonisten, eine neuartige Behandlungsmöglichkeit für Schizophrenie darstellen könnten. Zudem gibt es zahlreiche Tierstudien, in denen die potenzielle antipsychotische Wirksamkeit verschiedenster solcher Muskarinrezeptor-Agonisten untersucht wurde. Viele Fragen sind noch offen, wie zum Beispiel welche Wirkstoffe am vielversprechendsten sind, welche Rolle verschiedene Rezeptoruntergruppen spielen, ob Agonisten geeigneter sind als Modulatoren und viele weitere. Mit der geplanten Übersichtsarbeit werden alle relevanten Tierstudien identifiziert und anschließend metaanalytisch zusammengefasst. Dabei werden modernste Methoden sowie fortschrittliche Verfahren eingesetzt. Man wird in der Lage sein, vielversprechende Medikamente und ihre Eigenschaften zu identifizieren, die in präklinischen Tierstudien oder frühen klinischen Studien weiter untersucht werden könnten. Ebenso können Faktoren gefunden werden, die künftige Tierversuche verbessern könnten. Das geplante Projekt kann daher erhebliche Auswirkungen auf die Arzneimittelentwicklung bei Schizophrenie haben.