Mit einem Vorhaben über Infektionsmechanismen pilzbedingter Krankheiten hatte der BMBF-geförderte Nachwuchsforscher Matthew Blango Erfolg in der Kategorie „Kooperative Exzellenz“ im Wettbewerb der Leibniz-Gemeinschaft 2024.
Die Bekämpfung von pilzbedingten Infektionen ist bislang schwierig, weil Arzneimittel oft zu spät eingesetzt werden oder aufgrund von Resistenzen unwirksam sind. Der Jenaer Forscher Dr. Matthew Blango erforscht die Übertragungsmechanismen bei diesen Erkrankungen und wird dafür vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) noch bis 2025 mit insgesamt fast zwei Millionen Euro gefördert. Im jährlich ausgeschriebenen Wettbewerb der Leibniz-Gemeinschaft für das Jahr 2024 wurde Blango nun in der Kategorie „Kooperative Exzellenz“ ausgewählt.
Wettbewerb fördert exzellente Forschungsarbeiten
Mit ihrem Wettbewerb will die Leibniz-Gemeinschaft herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den eigenen Reihen sichtbar machen, vorhandene Forschung stärken, neue erschließen und die eigenen Wissenschaftsstandorte weiterentwickeln. In der Kategorie „Kooperative Exzellenz“ werden Vorhaben ausgewählt, die nur durch eine kooperative Vernetzung innerhalb oder außerhalb der Leibniz-Gemeinschaft gelingen.
Diese Voraussetzungen erfüllte das Vorhaben von Dr. Matthew Blango vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (Leibniz-HKI) in Jena und seinen Kooperationspartnern von der dortigen Friedrich-Schiller-Universität. Im Fokus ihrer Arbeiten über die Infektionsmechanismen von krankmachenden Pilzen stehen der Schimmelpilz Aspergillus fumigatus und der Hefepilz Candida albicans, der vor allem in den Verdauungswegen vorkommt. Im Kooperationsprojekt, das im Wettbewerb der Leibniz-Gemeinschaft ausgewählt wurde, will das Forschungsteam herausfinden, welche Rolle die sogenannte lange nicht-codierende Ribonukleinsäure (IncRNA) spielt.
Förderung von BMBF und Leibniz ergänzen einander ideal
Nicht-codierende RNA-Moleküle sind Bestandteile des Genoms, die für die Kontrolle bestimmter Aktivitäten einer Zelle zuständig sind. Die Forschenden gehen davon aus, dass die Pilze ihre eigenen IncRNA-Moleküle in die Zelle der Menschen einschleusen und dort die Gene so manipulieren, dass die Immunabwehr geschwächt wird. Das Projekt ergänzt in idealer Weise die Forschung im BMBF-geförderten Vorhaben RFIN – RNA-Biologie von Pilzinfektionen, in dem Blangos Nachwuchsgruppe die Rolle einer weiteren RNA-Variante untersucht, der sogenannten kurzen nicht-codierenden Ribonukleinsäure (sRNA). Blango erklärt: „Die Aufklärung dieser molekularen Mechanismen der Infektion kann dabei helfen, neue Behandlungsmöglichkeiten für Pilzinfektionen zu entwickeln.“
Über die Richtlinie zur Förderung von Nachwuchsgruppen in der Infektionsforschung unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Projekt „RFIN – RNA-Biologie von Pilzinfektionen“ noch bis zum Jahr 2025 mit fast zwei Millionen Euro. Ziel dieser Fördermaßnahme ist es, die Karriere qualifizierter Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler in der klinischen und anwendungsorientierten Infektionsforschung gezielt zu fördern und die wissenschaftliche Basis in der Infektionsforschung in Deutschland zu stärken.