Förderkennzeichen: | 01KI2002 |
Fördersumme: | 245.802 EUR |
Förderzeitraum: | 2020 - 2022 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Barbara Schmidt |
Adresse: |
Universität Regensburg, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Franz-Josef-Strauß-Allee 11 93053 Regensburg |
Alle bisher am Klassischen Bornavirus (BoDV-1) erkrankten und verstorbenen Patienten stammten aus Bayern. Deshalb möchte das Projekt "Bornavirus-Focal Point Bayern" die Häufigkeit und Relevanz solcher Infektionen mit dem Fokus Bayern untersuchen. Dafür soll am Staatlichen Landratsamt, Gesundheitsamt des Landkreises und der Stadt Regensburg in Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und dem Institut für Klinische Mikrobiologie und Hygiene, Universitätsklinikum Regensburg, die Stelle eines Humanmediziners eingerichtet werden. Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege unterstützt und dockt sich an das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Zoonotische Bornavirus-Consortium (ZooBoCo) an. Gemeinsam mit den Veterinärämtern in Bayern soll das virale Reservoir der Spitzmäuse charakterisiert und Wege der Übertragung auf den Menschen weiter erforscht werden. In Kooperation mit klinischen Kolleginnen und Kollegen sollen Patienten mit Enzephalitis und besonders gefährdete Patientengruppen wie Immunsupprimierte nach Organtransplantation untersucht werden. Um zukünftige Fälle frühzeitig zu erkennen und einer möglichen Behandlung zuführen zu können, soll an der Entwicklung, Optimierung und Validierung einer schnellen und qualitätsgesicherten BoDV-1 Diagnostik mitgearbeitet werden. Die beantragte Stelle soll in Kooperation mit dem LGL die Fallsuche vor Ort in Bayern koordinieren und durch Sammlung von Daten Risikofaktoren für die Übertragung von BoDV-1 auf den Menschen identifizieren. Damit soll die epidemiologische Aufarbeitung der Fälle durch das LGL und das Robert Koch-Institut unterstützt werden. Schließlich möchte das Projekt den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD), die Ärzteschaft im Endemiegebiet und die Bevölkerung gemeinsam mit ZooBoCo informieren, für das Thema BoDV-1 sensibilisieren und Maßnahmen zur Vermeidung zukünftiger Infektionen entwickeln.