Für die Entwicklung und Nutzung von Neurotechnologien werden weltweit einheitliche ethische Kriterien angestrebt. Dazu hat die UNESCO einen Entwurf für Empfehlungen vorgestellt und in eine Online-Konsultation gegeben.
Im April 2024 hat die UNESCO mit einer Expertengruppe begonnen, den Entwurf für eine Empfehlung zur Ethik von Neurotechnologien zu erarbeiten. Neurotechnologien umfassen Methoden oder technische Geräte, um die neuronale Aktivität zu untersuchen oder zu modulieren. Anwendung können diese beispielsweise bei Patientinnen und Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen und zur Steuerung von Prothesen finden. Sie sollen Therapien von ansonsten unheilbaren Krankheiten ermöglichen und dazu beitragen, dass Patienten und Patientinnen ein selbstbestimmtes Leben bestreiten können. Jedoch können sich bei deren Einsatz und Entwicklung auch ethische Herausforderungen und Fragestellungen ergeben.
Die Empfehlung soll gemeinsame Werte und Prinzipien definieren und konkrete politische Maßnahmen zu Ethik von Neurotechnologien aufzeigen. Zum ersten Entwurf der UNESCO-Expertengruppe für diese Empfehlung führt die UNESCO derzeit eine weltweite Online-Konsultation durch, an welcher jeder Interessierte teilnehmen kann. Hierfür steht ein Online-Fragebogen auf Englisch und Französisch zur Verfügung, mit dessen Hilfe Feedback zum Entwurfstext gesammelt wird.
Im Rahmen dieser globalen Online-Konsultation möchte die UNESCO eine Vielzahl von Meinungen einholen, wie beispielsweise aus dem akademischen Bereich, aus Wissenschaft und Technik, dem privaten Sektor und der allgemeinen Öffentlichkeit. Die UNESCO lädt dazu ein, sich an der Online-Konsultation bis zum 12. Juli 2024 zu beteiligen.
Weitere Informationen zum dem Konsultationsprozess zu Ethik in den Neurotechnologien finden sich hier: Towards an International Instrument | UNESCO. Die Teilnahme an der Online-Konsultation ist über folgenden Link möglich: Online-Konsultation.