Förderkennzeichen: | 01GY1715 |
Fördersumme: | 446.400 EUR |
Förderzeitraum: | 2018 - 2022 |
Projektleitung: | Dr. Gerald Neitzke |
Adresse: |
Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin Carl-Neuberg Str. 1 30625 Hannover |
Assistierter Suizid, Tötung auf Verlangen und Freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit werden in vielen Ländern kontrovers diskutiert. In Deutschland sind palliativmedizinisch tätige Ärzte häufig mit Todeswünschen ihrer Patienten konfrontiert. Die deutsche und die europäische Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP, EAPC) lehnen eine Sterbebeschleunigung ab. §217 StGB stellt die geschäftsmäßige Förderung von Suiziden unter Strafe, außerdem verbietet die Berufsordnung für Ärzte in vielen Bundesländern eine Suizidhilfe. Über die Todeswünsche von Betroffenen, speziell in Bezug auf Beratung und Information zu lebensverkürzenden Maßnahmen und deren Alternativen, liegen kaum empirische Daten vor. Am Beispiel der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) untersucht das Projekt die Erfahrungen, Erwartungen und Bedürfnisse von Patienten im Umgang mit ihren Todeswünschen. Die Krankheit ALS ist unheilbar und verläuft meist rasch progredient. Die Wünsche und Bedürfnisse von betroffenen Patienten und Angehörigen werden mit einem qualitativen Studiendesign analysiert. Die Studienziele sind erstens die Gewinnung von detaillierten Kenntnissen über die von Betroffenen gewünschte Beratung, Unterstützung und Information bezüglich ihrer Todeswünsche und zweitens die Erarbeitung von empirisch begründeten, patient-zentrierten Empfehlungen für die Beratung im Rahmen der palliativmedizinischen Versorgung.