In den europäischen Staaten werden viele unterschiedliche politische Maßnahmen umgesetzt, welche die Gesundheit der Bevölkerung direkt oder indirekt beeinflussen. Sie sollen eine nachhaltige Veränderung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten bewirken. Jedoch wurden bisher die Auswirkungen solcher Maßnahmen noch nicht systematisch erfasst und evaluiert. Dementsprechend fehlt es an umfassenden Erkenntnissen zur Effektivität der unterschiedlichen politischen Maßnahmen und Strategien. Dies gilt insbesondere für möglicherweise variierende Effekte und deren Übertragbarkeit auf unterschiedliche demographische, sozioökonomische oder ethnische Bevölkerungsgruppen.
Ziel der transnationalen Fördermaßnahme „Förderung eines europäischen Netzwerks zur Effektivität politischer Maßnahmen zur Lebensstilintervention“, kurz PEN („Policy Evaluation Network“), ist daher die systematische Erfassung und Bewertung von politischen Maßnahmen in Europa, die das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Bevölkerung beeinflussen. Die Fördermaßnahme ist eingebettet in die gemeinsame europäische Programminitiative „Eine gesunde Ernährung für ein gesundes Leben“ (JPI HDHL). Durch länderübergreifende Zusammenarbeit werden darin die aktuellen Herausforderungen im Bereich Ernährung, körperliche Aktivität und Gesundheit bearbeitet.
In dem PEN-Netzwerk arbeiten 28 Arbeitsgruppen aus sieben europäischen Partnerstaaten und Neuseeland unter deutscher Koordination zusammen. Die Bewertung der Wirksamkeit politischer Maßnahmen erfolgt dabei anhand von drei konkreten Fallstudien. Diese umfassen Maßnahmen zur Besteuerung von Zucker bzw. gezuckerten Getränken, Maßnahmen für städtische Mobilität/aktiven Transport sowie zur Verbesserung von Ernährung, Bewegung und sitzendem Lebensstil in Schulen. Die Ergebnisse werden mit Entscheidungsträgern diskutiert und fließen in konkrete Empfehlungen zur Ausgestaltung politischer Maßnahmen ein.