Förderkennzeichen: | 01KU2015 |
Fördersumme: | 348.941 EUR |
Förderzeitraum: | 2020 - 2023 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Anca-Ligia Grosu |
Adresse: |
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Universitätsklinik, Klinik für Strahlenheilkunde Hugstetter Str. 55 79106 Freiburg |
Das Prostatakarzinom ist die häufigste bösartige Tumorerkrankung des Mannes in Deutschland. Die Strahlentherapie ist mit der Operation bei Ersterkrankung eine Therapieoption mit einer hohen Chance (je nach Tumorstadium 60-90%) auf Heilung. Aktuelle Bestrahlungskonzepte berücksichtigen jedoch weder die individuelle Strahlensensibilität des Tumorgewebes noch die persönlichen Präferenzen des jeweiligen Patienten. Das Projekt PersoRad ist ein Begleitprojekt zu einer aktuell laufenden multizentrischen, prospektiven Phase II Studie zur Strahlentherapie bei nicht-metastasierten und neu-diagnostizierten Prostatakarzinom (HypoFocal). Um die Strahlensensibilität der Patienten zu quantifizieren führt die Universität Freiburg eine ex-vivo Strahlentherapie von entnommenem Tumorgewebe und die Messung der bleibenden yH2AX Foci (Parameter für Strahlenresistenz). Die ermittelte Strahlensensibilität wird mit klinischen Parametern wie die Genexpression im Tumorgewebe und mit Mustern aus MRT und PSMA PET Bildgebungen korreliert. Hierfür kommen unter anderem Methoden aus der künstlichen Intelligenz zum Einsatz. Parallel führt die Universität Freiburg eine mobile Gesundheit-App ein um die persönlichen Präferenzen der Patienten vor der Therapie und die Lebensqualität während und nach der Therapie zu erfassen. Die Daten werden vereinheitlicht und statistisch ausgewertet. In einem letzten Schritt werden die Ergebnisse in radiobiologische Modellsysteme implementiert, die eine Computer-Modellierung des individuellen Ansprechens von Prostatapatienten auf eine Strahlentherapie erlauben. Im Erfolgsfall könnten die Ergebnisse die Basis für eine Software-Plattform sein, die eine personalisierte und individualisierte Strahlentherapieplanung bei Patienten mit Prostatakarzinom ermöglicht. Die Universität Freiburg koordiniert und führt federführend die Verbundarbeiten durch, an denen drei weitere Projektpartner beteiligt sind.