Förderkennzeichen: | 01KG2302 |
Fördersumme: | 868.899 EUR |
Förderzeitraum: | 2023 - 2025 |
Projektleitung: | Dr. Thomas Picht |
Adresse: |
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte, Klinik für Neurochirurgie Charitéplatz 1 10117 Berlin |
Das Ausmaß, zu dem ein Hirntumor chirurgisch entfernt werden kann, hat einen zentralen Einfluss auf das Überleben der Patientinnen und Patienten nach der Operation. Dringt der Tumor in bewegungsrelevante Areale ein, ist eine vollständige Entfernung nicht möglich, da dies zu einem Verlust der Beweglichkeit von Arm oder Bein führen würde. Eine Möglichkeit, die Prognose zu verbessern, wäre die "Umprogrammierung" motorischer Hirnareale, bei der tumorferne Areale Funktionen von tumorinfiltrierten Arealen übernehmen. In der PRECON Studie soll untersucht werden, ob nicht-invasive elektrische Hirnstimulation (repetitive navigierte transkranielle Magnetstimulation = rnTMS) zu einer Reorganisation der motorischen Areale der Patientinnen und Patienten führen kann. Bei der rnTMS wird wiederholt ein Magnetimpuls durch den Schädelknochen auf die äußere Hirnschicht abgegeben und so ein umschriebener Stromfluss ausgelöst. Es wird die Hypothese aufgestellt, dass dies die Reorganisation der äußeren Hirnschicht verstärken und plastische Veränderungen über einen Zeitraum von Tagen bis zu einigen Wochen fördern kann. In dieser Studie werden Patientinnen und Patienten mit Tumoren in bewegungsrelevanten Arealen oder unmittelbarer Nähe zu diesen eingeschlossen, da sie einem hohen Risiko für postoperative Lähmungen unterliegen. Diese Patienten erhalten bereits vor der Operation eine Vorbehandlung, bei der Teile der motorischen Hirnareale mit rnTMS herunterreguliert werden, gefolgt von einem motorischen Training von 10 Minuten. Die Stimulation wird 2x täglich für 30 Minuten über den individuell verfügbaren präoperativen Zeitraum (5-28 Tage) durchgeführt. Kontrolliert wird durch eine scheinbehandelte Gruppe. Die erzeugte Reorganisation dieser Hirnareale soll eine umfangreichere und sicherere Entfernung des Tumors bei gleichzeitigem Erhalt der neurologischen Funktion ermöglichen. Dies würde das Überleben und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten verbessern.