Einzelprojekt

PreTAD-Prädiktion der Alzheimer-Erkrankung: Ethische, klinische, linguistische und rechtliche Aspekte des Paradigmenwechsels einer prädiktiven Medizin

Förderkennzeichen: 01GP2123
Fördersumme: 357.557 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2025
Projektleitung: Dr. Ayda Rostamzadeh
Adresse: Universität zu Köln, ceres, Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health
Albertus-Magnus-Platz
50931 Köln

Die prädiktive Medizin eröffnet nicht nur vielfältige gesundheitsrelevante neue Möglichkeiten, sondern wird auch immer zuverlässiger und leichter zugänglich. Es zeichnet sich ein Paradigmenwechsel in der Medizin ab, bei dem die Diagnostik auf der Grundlage von Krankheitssymptomen und Therapie durch Prädiktion und Prävention ergänzt oder sogar ersetzt wird. Dies führt jedoch nicht nur zu verbesserten Möglichkeiten der medizinischen Versorgung, sondern hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben des Einzelnen, auf das Gesundheitssystem und auf unsere Gesellschaft. Im Bereich der Alzheimer-Erkrankung (AD) verbessern sich aktuell die Möglichkeiten der Früherkennung, z. B. bei Patientinnen und Patienten mit subjektiven kognitiven Einschränkungen (SCD) oder symptomfreien Personen. Bluttests, die in naher Zukunft möglich sein werden und möglicherweise die invasiveren Methoden (wie CSF und PET) zur Feststellung der AD-Pathologie ersetzen können, verbessern die Zugänglichkeit. Dies wirkt sich auf die individuelle und öffentliche Einstellung gegenüber der prädiktiven Medizin und der Medizin im Allgemeinen aus. Ziel von PreTAD ist es, individuelle Bedürfnisse und unterschiedliche Perspektiven der Menschen in Bezug auf die Vorhersage von AD herauszuarbeiten sowie die Auswirkungen des Paradigmenwechsels in der Medizin auf individueller, sprachlicher, rechtlicher und gesellschaftlicher Ebene zu ergründen. Auf dieser Basis sollen Praxisempfehlungen für den Umgang mit den Effekten der prädiktiven Medizin für den Bereich der AD gegeben werden. In den Teilprojekten des Verbundes am Standort Köln werden die ethischen Aspekte einer zunehmenden Prädiktion anhand empirischer Erhebungen an allen Standorten beleuchtet, die klinische Erhebung am Standort Köln und die Verknüpfung der Ergebnisse im Verbund vorgenommen sowie in Kooperation mit den Verbundpartnern die linguistischen und rechtlichen Analysen des Verbundes durchgeführt.