Förderkennzeichen: | 01KG2122 |
Fördersumme: | 1.664.802 EUR |
Förderzeitraum: | 2023 - 2027 |
Projektleitung: | Prof. Stefan Rutkowski |
Adresse: |
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie Martinistr. 52 20251 Hamburg |
Hirntumoren sind mit etwa 500 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland die größte Gruppe unter den soliden Krebserkrankungen des Kindes- und Jugendalters. Auch wenn inzwischen mehr als 2/3 der betroffenen Kinder und Jugendlichen geheilt werden, stellen Hirntumoren weiterhin die häufigste Todesursache unter den Krebserkrankungen dar. Die Behandlung besteht meistens aus einer multimodalen Therapie aus Operation, Bestrahlung und Chemotherapie. Viele Überlebende leiden an den Spätfolgen ihrer Erkrankung, vor allem wenn eine Bestrahlung bei sehr jungen Kindern angewendet wird. Das Medulloblastom ist der häufigste maligne Hirntumor des Kindes- und Jugendalters, ca. 40% der Patienten sind jünger als 5 Jahre. Diese Kinder können in eine Niedrigrisiko-Gruppe mit einer SHH-Tumoraktivierung und eine Hochrisiko-Gruppe mit einer non-WNT/non-SHH Biologie eingeteilt werden. Für Kinder mit einer SHH-Tumoraktivierung, die auch ohne eine Bestrahlung eine exzellente Prognose haben, werden in der transatlantischen prospektiven, open-label, randomisierten Phase III Studie YCMB-LR in 18 Ländern zwei etablierte Therapiekonzepte hinsichtlich der Spätfolgen verglichen werden. Therapie A (HeadStart 4) beinhaltet eine Hochdosis-Chemotherapie mit einer autologen Stammzelltransplantation, Therapie B (HIT-SKK) eine intraventrikuläre und intravenöse Chemotherapie. Primärer Endpunkt der Studie ist der Vergleich des neurokognitiven Outcomes 2,5 Jahre nach Erstdiagnose. Weitere Endpunkte sind der Vergleich des progressionsfreien Überlebens mit/ohne Strahlentherapie, Gesamtüberleben, akute Toxizitäten, sowie weitere Untersuchungen zur Lebensqualität und Neurokognition, Pharmakokinetik von MTX in Liquor und Untersuchungen zur Haltung von Kindern und Eltern hinsichtlich der Abwägung zwischen Überleben und späten Toxizitäten. Es ist geplant, 96 Kinder zu randomisieren. Die Rekrutierungsdauer wird ca. sechs Jahre betragen, mit einer Gesamtlaufzeit der Studie von ca.13 Jahren.