Einzelprojekt

Psych/BD - Psychologische Interventionen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen

Förderkennzeichen: 01KG2018
Fördersumme: 160.975 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Antje Timmer
Adresse: Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Fakultät VI, Medizin und Gesundheitswissenschaften, Department für Versorgungsforschung, Abt. Epidemiologie und Biometrie (EuB)
Ammerländer Heerstr. 114 - 118
26129 Oldenburg

Dieses aktualisierte Review wird die Wirksamkeit psychosozialer Interventionen (PSI) als Ergänzung zur Standardtherapie bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) untersuchen. Aus der Komplexität psychosozialer Interventionen ergeben sich spezielle methodische Herausforderungen. Charakteristisch für CED ist ein chronischer Verlauf mit Zeiten mit erhöhter Entzündungsaktivität (Rezidive) und einer Vielzahl möglicher Komplikationen, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können. Daraus resultierende emotionale Co-Morbidität wird selten diagnostiziert und behandelt. In einem systematischen Review wurde auf Basis von 13 Studien die durchschnittliche Prävalenz von Angststörungen auf 19% geschätzt (Gesunde Kontrollen: 10%) und für Depressionen 21% (Gesunde: 13%). Die Verbindung wird als wechselseitig betrachtet: Erhöhte Krankheitsaktivität geht mit erhöhter Prävalenz von Angststörungen und depressiven Verstimmungen einher. Auf der anderen Seite berichten viele Betroffene eine Verschlechterung der Krankheitssymptome bei Stress. Die Wahrnehmung der Erkrankung wird in hohem Maße durch Angststörungen und Depressionen beeinflusst. Es konnte gezeigt werden, dass das psychosoziale Funktionsniveau ein wichtiger und unabhängiger Prädiktor für die Lebensqualität und die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen von CED-Patienten und Patientinnen ist. Primär wird überprüft, ob eine unterstützende psychosoziale Therapie die Lebensqualität von CED-Patienten und Patientinnen generell verbessert. Als sekundäre Forschungsfragen werden weitere für die Patienten relevante Endpunkte untersucht und es wird geprüft, ob es relevante Subgruppen gibt, die besonders von einer psychosozialen Therapie profitieren. Als wichtige Ergänzung und methodische Weiterentwicklung wird untersucht, welche Behandlungsansätze oder Komponenten von Behandlungsansätzen besonders wirksam sind und wie sie miteinander interagieren, um zukünftig über die am besten wirksamen Therapieoptionen informieren zu können.

Die systematische Übersichtsarbeit ist im Register „International prospective register of systematic reviews (PROSPERO)“ unter der Registernummer CRD42021250446 registriert.