Einzelprojekt

RADprecise – Personalisierte Radiotherapie: Einbeziehung der zellulären Reaktion auf Bestrahlung in die personalisierte Behandlungsplanung zur Minimierung der Radiotherapie-Nebenwirkungen

Förderkennzeichen: 01KU1912
Fördersumme: 298.146 EUR
Förderzeitraum: 2019 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Jenny Chang-Claude
Adresse: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Abt. Epidemiologie von Krebserkrankungen (C020)
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg

Das Ziel des translationalen Kooperationsvorhabens RADprecise ist die Radiotherapie (RT) für Krebspatienten auf individueller Patientenebene anzupassen, um die Langzeit-Nebenwirkungen zu minimieren und gleichzeitig die Tumorkontrolle zu maximieren. Hierbei sollen Biomarker-Informationen aus verbesserten Vorhersage-Modellen für RT-bedingte Nebenwirkungen in Behandlungsplanungs-systeme einbezogen werden. Die Infrastruktur und Daten einer etablierten prospektiven Patienten-Kohorte (Brust- und Prostatakrebs) werden aus dem REQUITE-Projekt (www.requite.eu) genutzt. Die klinischen, dosi-metrischen und Nebenwirkungsdaten wurden bis zu zwei Jahre nach RT standardisiert erhoben und eine Biomaterialbank aufgebaut. In RADprecise wird das Follow-up der Patienten-Kohorte auf fünf Jahre ausgedehnt und die zentrale Datenbank erweitert, um die Bewertung von Langzeit-Nebenwirkungen zu ermöglichen. Ein zellulärer Assay wird an neu gesammelten Proben und RNA-Analysen unter Verwendung verfügbarer PAXgene-Proben durchgeführt. Diese neuen Biomarker-Informationen werden in Bezug auf das Auftreten RT bedingter Nebenwirkungen untersucht. Es werden parametrische statistische Analysen und "Machine Learning-Methoden" verwendet, um Biomarker für Strahlen Empfindlichkeit zu identifizieren und verbesserte Vorhersage-Modelle für Langzeit-Nebenwirkungen zu entwickeln. Diese sollen in einer unabhängigen Stichprobe validiert und die Algorithmen der besten Vorhersage-Modelle in Planungssysteme als "biologisch erweitertes Treatment Planning System" integriert werden. Des Weiteren werden gesundheitsökonomische Analysen durchgeführt. Das DKFZ übernimmt die Koordination des Verbundprojekts und wird eine Patientenkohorte mit Langzeit-Nebenwirkungsdaten etablieren. Das vom DKFZ geleitete Arbeitspaket WP1 wird das Follow-up einer etablierten Patientenkohorte auf fünf Jahre erweitern. Außerdem betreut das DKFZ das lokale Follow-up der deutschen Kliniken.