Einzelprojekt

Reduzierung von Polypharmazie bei Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen – ein patientenzentrierter Ansatz an der Schnittstelle von Sekundär- und Primärversorgung (POLITE-RCT)

Förderkennzeichen: 01GY1332
Fördersumme: 1.420.360 EUR
Förderzeitraum: 2013 - 2017
Projektleitung: Prof. Dr. Attila Altiner
Adresse: Universitätsmedizin Rostock, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin
Doberaner Str. 142
18057 Rostock

Auf Patientinnen und Patienten ab 60 Jahren entfallen mehr als 30% des gesamten Medikamentenverbrauchs. Eine Reduktion unangemessener Polypharmazie führt zur Verringerung unerwünschter Arzneimittelereignisse und medikamentenbezogener Morbidität und Mortalität sowie zur Steigerung von Patientensicherheit und Lebensqualität. Ökonomisch betrachtet, verursacht Polypharmazie hohe, eigentlich vermeidbare Kosten für das Gesundheitssystem. Die cluster-randomisierte kontrollierte Studie POLITE-RCT untersucht die Effektivität einer Intervention (von Pharmazeutinnen und Pharmazeuten durchgeführte narrative Medikamentenreviews) im sekundären Versorgungsbereich unter Berücksichtigung der Schnittstelle zur Primärversorgung (Hausärztin bzw. Hausarzt) mit dem Ziel, die Zahl der Langzeitmedikamente für multimorbide und chronisch kranke Patientinnen und Patienten ab 60 Jahren (mit mind. fünf Medikamenten) zu senken. Die zwei teilnehmenden Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern mit insgesamt 42 Stationen rekrutieren 1626 geeignete Patientinnen und Patienten bei Einweisung, welche dann, während ihres Krankenhausaufenthaltes, abhängig von Interventions- und Kontrollgruppe entweder die Intervention (Medikamentenreview) oder die „übliche Behandlung" erhalten. Zu vier verschiedenen Messzeitpunkten werden für alle Patientinnen und Patienten die Lebensqualität und Angaben zur Medikation erhoben. Die Studie will eine signifikante Reduktion der Polypharmazie für die Interventionsgruppe zwölf Monate nach Krankenhausentlassung feststellen.