Förderkennzeichen: | 01GP1601 |
Fördersumme: | 511.772 EUR |
Förderzeitraum: | 2016 - 2019 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Christoph Rehmann-Sutter |
Adresse: |
Universität zu Lübeck, Sektion Naturwissenschaften, Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung Königstr. 42 23552 Lübeck |
Über die langzeitlichen psychosozialen und ethischen Implikationen allogener Blutstammzelltransplantationen für die Familienmitglieder und über die Veränderungen, die sich in den Familienbeziehungen ergeben können, ist wenig bekannt. Die emotionale Anpassung, die Widerstandsfähigkei und die Ängstlichkeit wurden quantitativ in Studien bis zu 1 Jahr post-operativ gemessen. Geplant ist eine explorative qualitative empirische Ethik-Studie über die Ansichten von Spendern, Empfängern und anderen betroffenen Familienangehörigen zur Bedeutung dieser Operation und zu ihrer eigenen narrativen, biographischen und ethischen Verarbeitung, die den Ereignissen der Transplantation zwischen den Geschwistern im pädiatrischen Kontext folgt. Die Studie berücksichtigt geglückte als auch missglückte Operationen, sowie Rückblicke in zeitlich kurzen, mittleren und längeren post-operativen Abständen. Das gewonnene Wissen könnte wichtig sein, um ethische Implikationen auch anderer Stammzelltransplantationen besser zu verstehen. Mehr als 90 qualitative face-to-face Interviews in 30 Familien in Deutschland, die eine Transplantation von hämatopoietischen Stammzellen zwischen Geschwistern erlebt haben, sind geplant. Erforscht werden die Implikationen und die Integration der vergangenen Ereignisse in das Leben der Teilnehmenden, ihre Familienbeziehungen, ihre Identität und ihre Biographien.