Einzelprojekt

RFIN - RNA-Biologie von Pilzinfektionen

Förderkennzeichen: 01KI2012
Fördersumme: 1.970.090 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2025
Projektleitung: Dr. Matthew Blango
Adresse: Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e.V. Hans-Knöll-Institut, Abt. Molekulare und Angewandte Mikrobiologie
Adolf-Reichwein-Str. 23
07745 Jena

Pilze sind weltweit eine der wichtigsten Infektionsquellen und ihre Bedeutung als Krankheitserreger nimmt zu. Das verstärkte Auftreten von Resistenzen gegenüber Antimykotika macht es immer schwieriger, Pilzerreger zu diagnostizieren und zu behandeln; neue therapeutische und diagnostische Verfahren sind dringend erforderlich. Ein wichtiger Erreger schwerwiegender Krankheiten beim Menschen ist der Schimmelpilz Aspergillus fumigatus. Er löst bei immungeschwächten Menschen eine Vielzahl schwerer Infektionen aus und ruft bei immunkompetenten Patienten eine allergische Sensibilisierung hervor. In dieser Nachwuchsgruppe soll die Lücke zwischen Grundlagen- und translationaler Forschung geschlossen werden, indem ein interdisziplinäres Forschungsprogramm entwickelt wird, das sich auf das Verständnis der Pilzpathogenese mit Fokus auf der RNA-Biologie konzentriert. Es konnte bereits gezeigt werden, dass zahlreiche RNAs einen Einfluss auf die Biologie von und Infektionen durch Pilze haben. Besonderes Interesse gilt dabei dem Nachweis von RNA-Populationen in extrazellulären Wirtsvesikeln, die als Reaktion auf eine Infektion produziert werden und die als mögliche diagnostische Marker dienen können. Es ist beabsichtigt, das Profil an nicht-kodierenden RNAs von A. fumigatus weiter zu charakterisieren, um die Entwicklung neuer Targets für RNA-basierte Therapeutika zu erleichtern. Die Entwicklung von RNA-basierten Therapeutika zur Behandlung von spinaler Muskelatrophie und pflanzlichen Pilzinfektionen sind überzeugende Beispiele für die Leistungsfähigkeit von RNA-basierten Therapeutika in einer Zeit, in der die Möglichkeiten zur antimikrobiellen Behandlung knapp werden. Neue Ansätze für die Diagnose und Behandlung von Pilzinfektionen, die bisher von der Pharmaindustrie übersehen wurden, werden letztendlich das Verständnis der Pilzinfektionsbiologie verbessern, neue Wege für Behandlung und Diagnose eröffnen und direkt der Gesellschaft zu Gute kommen.