Förderkennzeichen: | 01KI2091 |
Fördersumme: | 224.939 EUR |
Förderzeitraum: | 2020 - 2022 |
Projektleitung: | Dr. Marion Dreyer |
Adresse: |
DIALOGIK gemeinnützige Gesellschaft für Kommunikations- und Kooperationsforschung mbH Lerchenstr. 22 70176 Stuttgart |
Global wurden zur Verbreitung von SARS-CoV-2 einschneidende Maßnahmen ergriffen, auch in Deutschland. Viele Maßnahmen werden lange Zeit aufrechterhalten werden müssen. Mit Dauer der Maßnahmen werden die Anforderungen an eine adäquate Risikokommunikation voraussichtlich wachsen. In RiCoRT wird eine zielgruppenspezifische Langzeitrisikokommunikation entwickelt, die auch dann noch effektiv anwendbar sein soll, wenn der Höhepunkt der Krise überschritten sein wird, aber immer noch einschränkende Maßnahmen gegen die Virusausbreitung notwendig sein werden. Zwei Risikogruppen sollen untersucht werden: 1) Ältere Menschen (50-70 Jahre) haben ein größeres Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken und diese Krankheit nicht zu überleben. 2) Jüngere Menschen (18-30 Jahre) scheinen nach einer SARS-CoV-2-Infektion mobil zu bleiben und spüren (zum Teil) weniger die Notwendigkeit, sich an die Regeln der sozialen Distanzierung zu halten. Damit spielen sie eine größere Rolle bei der Verbreitung des Virus. Das Projekt analysiert die Risikowahrnehmung, die Bereitschaft zu Handeln bis hin zur Verhaltensänderung der beiden Zielgruppen, denn gerade die Überwindung der Unterbrechung zwischen Risikowahrnehmung und dem sich und andere schützenden Handeln (Risikoparadox), erfordert geeignete Risikokommunikationsstrategien. Das IRGC Risk-Governance Framework, bei dessen Entwicklung DIALOGIK wesentlich mitgewirkt hat, bildet die Grundlage für die Vorgehensweise von RiCoRT. Es verbindet Fokusgruppen (qualitativ) und eine Einzelbefragung der Zielgruppen (quantitativ) mit einer Konsensmethodik, einem Gruppendelphi mit Kommunikationsexpert (deliberativ). Ziel von RiCoRT ist es, im Konsens mit den relevanten Stakeholdern und Kommunikationsexpertinnen und -experten einen Leitfaden für eine Langzeitkommunikation für die SARS-CoV-2-Krise zu entwickeln. Eine effektive Kommunikation wird dazu beitragen, das Risiko für Gesundheit und Leben, das Covid-19 darstellt, in Deutschland zu minimieren.