Förderkennzeichen: | 01ED2308 |
Fördersumme: | 299.710 EUR |
Förderzeitraum: | 2023 - 2026 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Walter Maetzler |
Adresse: |
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel - Klinik für Neurologie Arnold-Heller-Str. 3 24105 Kiel |
Die Parkinson-Krankheit (PD) betrifft weltweit über 10 Millionen Menschen und führt trotz der guten Wirkung von Medikamenten bei 70% der Patientinnen und Patienten zu Gangunsicherheiten und Stürzen. Diese führt zu Vertrauensverlust, sozialer Isolation, Knochenbrüchen und Krankenhauseinweisungen. Die Vorteile des Laufbandtrainings bei der Verbesserung des Gangbildes und der Verringerung von Stürzen sind gut belegt. Alle Teilnehmenden werden vor und unmittelbar nach dem Training sowie nach zwölf Wochen erneut untersucht, um die Beibehaltung des Trainings zu prüfen. Vor und nach dem Training werden EEG sowie EMG gemessen um die neuronalen und physiologischen Mechanismen des Gangtrainings abbilden zu können. In dem deutschen Teilprojekt in Kiel wird die klinischen Datenerhebung verantwortet, für Daten welche die Auswirkungen des Laufbandtrainings erklären sollen. Kiel koordiniert vier klinische Zentren in denen insgesamt 168 Parkinson-Patienten rekrutiert werden sollen. Die Teilnehmenden werden im Verhältnis 1:1 in Interventions- oder Kontrollgruppen eingeteilt. Die Interventionsgruppen erhalten ein Laufbandtraining, das an ausgewählten Stellen durch mechanische oder durch virtuelle Realität ausgelöste Pertubationen ergänzt wird. Der korrekte Versuchsaufbau und die fehlerfreie Umsetzung der klinischen Messungen werden in Kiel geplant und die Projektparter vor Ort unterstützt. Im Gesamtprojekt soll auch eine mögliche individuelle Vorhersage des Interventionserfolgs geklärt werden und wie sich der Trainingseffekt auf das tägliche Leben übertragen lässt. Primär wird erwartet, dass sich die Ganggeschwindigkeit, die Schrittlänge und die Schrittvariabilität in klinisch relevantem Ausmaß verbessern werden. Außerdem wird hypothetisiert, dass der motorische Kortex eine Schlüsselrolle bei der Feedback-Kontrolle des Gangs spielt. Insbesondere die EEG Aktivität der motorischen Bereiche im Betaband wurde mit der Rückkopplungskontrolle der Gangstabilität in Verbindung gebracht.