Förderkennzeichen: | 01GY1906 |
Fördersumme: | 2.204.602 EUR |
Förderzeitraum: | 2019 - 2024 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Barbara Suwelack |
Adresse: |
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Universitätsklinikum, Medizinische Klinik D Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude W1 48149 Münster |
Die Nierenlebendspende stellt die optimale Therapie des terminalen chronischen Nierenversagens dar. Der Gesetzgeber erlaubt in Deutschland die Lebendspende nur bei nachweislich enger emotionaler Bindung der Beteiligten. Der besonders in Deutschland zunehmende Organmangel (Spendernieren von Verstorbenen) führt zu mehr Lebendspenden auch von älteren und nicht-idealen Spendern. Ein besonderer Fokus muss auf den geschlechtsspezifischen Unterschieden (60% weibliche Spender) im Ergebnis der Lebendnierenspende liegen. Es ist entscheidend Spender, die ein besonders hohes Risiko für eine eingeschränkte Lebensqualität und Komplikationen im Langzeitverlauf haben frühzeitig zu erkennen. Bis jetzt existiert noch kein deutsches Transplantationsregister. Das geplante Transplantationsregister beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Organ und Empfänger-Überleben und dem medizinischen Ergebnis, nicht aber mit dem psychosozialen und körperlichen Folgen der Lebendspende. Die meisten Empfehlungen zur Lebendnierenspende beruhen auf Daten anderer Länder mit anderen Gesundheitssysteme, Gesetze und Bevölkerungsstrukturen. Eine prospektive interdisziplinäre Analyse medizinischer, chirurgischer und psychosozialer Aspekte der Lebndnierespende ist für eine umfassende Risiko-Abschätzung, Aufklärung und für die Entwicklung Spender zentrierter Versorgungsstrategien und Versorgungsstandards dringend erforderlich. Vor dem Hintergrund der Mindestmengen Regelungen wird das Lebendspenderegister deren Einfluss auf die Langzeitergebnisse in allen Deutschen Zentren untersuchen. Das zentrale Ziel des aufzubauenden Registers ist die Risikoabschätzung zur Verbesserung der Ergebenisse und des Überlebens der Spender. Ferner werden umfangreiche Informationen zur Lebendnierenspende für Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte und das Gesundheitssystem bereitgestellt. Hierdurch soll die Bereitschaft und das Vertrauen in die Lebendspende gesteigert werden.