Einzelprojekt

SURVIVE – Prospektive, zweiarmig randomisierte, teilverblindete Studie zum Vergleich der Standard-Nachsorge mit intensivierter Nachsorge bei Brustkrebspatientinnen im Frühstadium

Förderkennzeichen: 01KD2202
Fördersumme: 6.701.142 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2026
Projektleitung: Dr. Sophia Theresa Huesmann
Adresse: Universität Ulm, Universitätsklinikum, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Sektion Gynäkologische Onkologie
Prittwitzstr. 43
89075 Ulm

Brustkrebs ist weltweit die häufigste Krebsentität und betrifft Frauen jeden Alters. Während die Brustkrebsinzidenz über die letzten Jahrzehnte stets anstieg (2020 in D 82,2/100.000), haben sich die therapeutischen Optionen für alle Stadien der Erkrankung enorm weiterentwickelt, sodass Patientinnen ein großes Spektrum häufig zielgerichteter Substanzen zur Verfügung steht und sich die Prognose der Erkrankung deutlich verbessert hat. Bisher konnten Studien nicht beweisen, dass die frühe Detektion einer asymptomatischen Metastasierung für die Patientin hinsichtlich Lebensqualität oder Gesamtüberleben einen Vorteil bringt. Deshalb wird eine über die jährliche Mammographie hinaus gehende Bildgebung nur bei symptomatischen Patientinnen veranlasst. In der SURVIVE-Studie soll bei 3.500 Patientinnen mit einer Mittel- bis Hochrisiko Brustkrebserkrankung im Frühstadium die Standard-Nachsorge mit einer auf einer sogenannten liquid biopsy (Tumorspuren im Blut) basierenden intensivierten Nachsorge verglichen werden. Nach einer zufälligen Zuteilung werden in der Interventionsgruppe Tumormarker, zirkulierende Tumorzellen und zirkulierende Tumor DNA in regelmäßigen Abständen untersucht und bei auffälligem Ergebnis für diese Patientinnen eine Bildgebung initiiert. Untersucht wird vorrangig, ob es in den Gruppen einen Unterschied im Gesamtüberleben gibt und ob durch die liquid biopsy ein Rückfall früher erkannt werden kann, sowie sich die Lebensqualität der Gruppen verändert. Die SURVIVE-Studie kann zu einem Paradigmenwechsel der onkologischen Nachsorge bei Brustkrebspatientinnen führen, falls bestimmte Risikogruppen von einer intensivierten Nachsorge profitieren.