Veröffentlichung der Bekanntmachung: | 2019 |
Förderzeitraum: | 2020 - 2026 |
Gesamte Fördersumme: | bis zu 25,4 Mio. Euro |
Anzahl der Projekte: | 2 Verbünde; 19 Einzelvorhaben |
1. Ziel des Förderschwerpunkts
Krebserkrankungen sind nach wie vor eine der größten Herausforderungen für die moderne Medizin. Krebs ist in unserer Gesellschaft die zweithäufigste Todesursache und die am meisten gefürchtete Krankheit. In den nächsten 20 Jahren wird sich die Zahl der Krebsneuerkrankungen weltweit verdoppeln, gleichzeitig leben viele Menschen noch lange Jahre mit ihrer Erkrankung. Allein in Deutschland ist gegen Ende der Dekade 2030 mit einem Anstieg der Krebsneuerkrankungen von derzeit 500.000 auf 600.000 Fälle jährlich zu rechnen. Eine der wichtigsten Aufgaben der Krebsforschung ist es, gezieltere und wirksamere Strategien in Prävention, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen zu erforschen und zu entwickeln und damit die gezielte Behandlung von Patientinnen und Patienten zu verbessern.
Mit der Nationalen Dekade gegen Krebs hat das BMBF gemeinsam mit weiteren Partnern eine Initiative ins Leben gerufen um die Krebsforschung entscheidend voranbringen. Als einen ersten Beitrag zur Umsetzung dieses Ziels werden Vergleichs- und Optimierungsstudien mit hohem Potenzial zur Verbesserung der Praxis in der Prävention, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen gefördert. Gefördert werden wissenschaftsinitiierte, multizentrische, prospektive, kontrollierte klinische Studien zur Überprüfung und Verbesserung der Praxis in der krebsbezogenen Gesundheits- und Krankenversorgung. Jede Studie muss eine präventive, diagnostische oder therapeutische Intervention an Patientinnen und Patienten beinhalten und eine konfirmatorische Zielsetzung aufweisen. Ziel der Studien ist der Vergleich und die Optimierung bereits bestehender Präventionsmaßnahmen, Diagnose- und Therapieverfahren. Die Studien sollen essentielle, praxisrelevante Fragen der Krebsbehandlung adressieren und ein hohes Potenzial zur Verbesserung der Versorgungspraxis aufweisen. Die Studien sollen auch auf eine messbare Verbesserung der Lebensqualität der Patientinnen und Patienten ausgerichtet sein. Sie sollen darauf abzielen, Empfehlungen und Leitlinien bzw. Standards für die Praxis entscheidend weiterzuentwickeln.
Derartige klinische Studien erfordern in aller Regel eine große Zahl von Probandinnen und Probanden, lange Zeiträume, eine umfangreiche Finanzierung, sowie oftmals eine größere Zahl von eingebundenen Forschungseinrichtungen. Das BMBF ermöglicht nun erstmalig ihre gezielte Förderung.
2. Stand der Fördermaßnahme
Mit der Fördermaßnahme „Praxisverändernde klinische Studien zur Prävention, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen“ fördert das BMBF seit 2020 zunächst 13 bis zu sieben Monate andauernde Konzeptentwicklungsphasen, die der Planung und Ausarbeitung der Vollanträge für die Realisierungsphase (Studien) dienen. Aus den in 2021 vorgelegten Vollanträgen wurden für die Realisierungsphase fünf Studien ausgewählt. Neben Projekten, die sich mit den sehr häufigen Tumoren der Prostata, der Brust und des Darms auseinandersetzen, wurden Projekte ausgewählt, die sich mit Tumoren der Speiseröhre und des ZNS beschäftigen.