Das Vorhaben NETZ ist Teil der Fördermaßnahme „Praxisverändernde klinische Studien zur Prävention, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen“ im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs. Mit dieser Maßnahme sollen Vergleichs- und Optimierungsstudien mit hohem Potenzial zur Verbesserung der Praxis in der Prävention, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen gefördert werden. Das BMBF ermöglicht mit dieser Förderrichtlinie erstmalig ihre gezielte Förderung.
Das Förderverfahren ist zweistufig. In einer ersten Stufe fördert das BMBF eine bis zu sieben Monate dauernde Konzeptentwicklungsphase. Diese dient der Detailplanung und Erstellung eines Vollantrags für die bis zu acht Jahre dauernde klinische Studie.
Die mit Hilfe der Konzeptentwicklungsphase geplante klinische Studie adressiert die Früherkennung von Dickdarmkrebs. Die Darmspiegelung ist die wichtigste und aussagekräftigste Untersuchung zur Früherkennung von Krebsvorstufen und Diagnose von Darmkrebs. Mit ihr lassen sich selbst kleine Tumoren und Darmpolypen, aus denen Krebs hervorgehen kann, mit sehr hoher Sicherheit aufspüren. Derzeitigen Präventionsprogrammen, insbesondere der Darmspiegelung mittels Endoskop (Koloskopie), fehlt die Akzeptanz. Nur etwa 25% der Menschen im Screening-Alter (50 Jahre und älter) nehmen das Angebot dieser Standardvorsorgeuntersuchung wahr. Gründe können die zu geringe Verfügbarkeit von Terminen zur Vorsorge-Koloskopie beim Facharzt und Ängste vor der Koloskopie sein. Eine Alternative stellt die Koloskopie mittels einer verschluckbaren Kamerakapsel dar (Dickdarm-Kapsel-Endoskopie). Die Studie wird prüfen, ob das Angebot der Dickdarm-Kapsel-Endoskopie bei einem heimatnahen Hausarzt die Inanspruchnahme der endoskopischen Vorsorgeuntersuchung erhöhen kann.