Förderkennzeichen: | 01EJ2405D |
Fördersumme: | 560.192 EUR |
Förderzeitraum: | 2024 - 2027 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Martin von Bergen |
Adresse: |
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH, UFZ Department Molekulare Toxikologie (MOLTOX) Permoserstr. 15 04318 Leipzig |
Endometriose (EM) ist eine chronische, bisher unheilbare entzündliche gynäkologische Erkrankung mit einer Prävalenz von 10% unter Frauen im reproduktiven Alter. Die große Diagnoselatenz steht im Kontrast zum enormen Leidensdruck der Patientinnen infolge chronischer Schmerzen, Unfruchtbarkeit, schweren Darmproblemen und chronischer Müdigkeit sowie einem erhöhten Risiko für verschiedene Arten von Krebs. Die bisherige Forschung zu den Ursachen der EM hat sich auf die Entstehung und das Wachstum des endometriotischen Gewebes konzentriert, während das gesamte Spektrum der Symptome wenig Berücksichtigung fand. Das HoPE-Konsortium wird Stressfaktoren, Nahrungsmittelintoleranzen, Ernährungsgewohnheiten, Mikronährstoffdefizite, Wirt-Mikrobiom-Interaktion (insbesondere das Östrobolom) sowie das Immunsystem untersuchen, um ein ganzheitliches und systembiologisches Verständnis der Pathophysiologie der EM zu erhalten. Forschungsziel ist es, das Zusammenspiel von Ernährung und Darmmikrobiom bei der Modulation entzündlicher und hormoneller Mechanismen bei EM zu entschlüsseln. Basierend auf den Ergebnissen und dem Feedback von Patientinnen werden im Rahmen dieses Projekts innovative EM-spezifische Ernährungskonzepte entwickelt und ihre Eignung für die Behandlung von EM-Symptomen pilotiert. Das Helmholtz-Zentrum wird sich auf die Aufdeckung der Zusammenhänge zwischen der Entstehung von EM und der Struktur und der Funktion des intestinalen Microbioms konzentrieren. Dazu werden das intestinale Mikrobiom und das Metabolom der Patientinnen analysiert. Es wird weiterhin der Einfluss von mikrobiellen Metaboliten auf die Aktivierung von Makrophagen untersucht. Die Zusammenarbeit von Psychologie, Gynäkologie, Systembiologie und Ernährungswissenschaften im HoPE-Konsortium wird zu einem besseren Verständnis der Pathomechanismen in EM sowie innovativen Therapiekonzepten beitragen.