Im Darm ist natürlicherweise eine Vielzahl verschiedener Mikroorganismen angesiedelt. Diese Besiedlung ist bei jedem Menschen einzigartig und wird durch Faktoren wie Ernährung, Lebensstil, Medikamente oder Krankheiten beeinflusst. In den letzten Jahren haben immer mehr Studien gezeigt, dass dieses sogenannte Darm-Mikrobiom eine wichtige Rolle für die Gesundheit bzw. die Entstehung von Krankheiten spielt, wie zum Beispiel Adipositas, Diabetes oder Krebs. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind noch weitgehend unbekannt.
Ziel der transnationalen Fördermaßnahme „Förderung von Forschungsprojekten zum Zusammenhang von intestinalem Mikrobiom, Ernährung und Gesundheit“ ist es daher aufzuklären, auf welche Weise das Darm-Mikrobiom durch Ernährung beeinflusst wird und wie sich diese Veränderungen auf die Gesundheit und die Entwicklung chronischer Krankheiten auswirken. Die Fördermaßnahme ist eingebettet in die gemeinsame Programminitiative „Eine gesunde Ernährung für ein gesundes Leben“ (JPI HDHL). In dieser arbeiten EU-Mitgliedsstaaten und assoziierte Staaten zusammen, um den aktuellen Herausforderungen im Bereich Ernährung, körperliche Aktivität und Gesundheit durch länderübergreifende Zusammenarbeit zu begegnen
Der internationale Verbund „TransMic“ mit Partnern aus Deutschland, den Niederlanden, Italien und Tansania vergleicht die traditionelle Ernährungsweise in zwei afrikanischen Ländern (Tansania, Burkina Faso) mit der typischen westlichen Ernährung in Europa. Dabei werden Unterschiede in der Zusammensetzung des Darm-Mikrobioms und einer Vielzahl von gesundheitsbezogenen Messwerten im Blut (z.B. Blutfette) betrachtet. Die Ergebnisse dieser Studie können helfen zu erklären, welcher Zusammenhang zwischen der Ernährungsweise, der Darmflora und der Entwicklung von typischen Gesundheitsproblemen in westlichen Zivilisationen besteht.
Langfristig könnte dies zu neuen Therapie- oder Präventionsansätzen für chronische Erkrankungen führen, in denen das Darm-Mikrobiom gezielt durch Ernährungsumstellung oder bestimmte Ernährungsprodukte beeinflusst wird. Darüber hinaus trägt das Projekt zur Vernetzung europäischer und afrikanischer Wissenschaftler bei.