Förderkennzeichen: | 01KC1903 |
Fördersumme: | 209.536 EUR |
Förderzeitraum: | 2020 - 2024 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Esther M. Pogatzki-Zahn |
Adresse: |
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Universitätsklinikum Münster, Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie Albert-Schweitzer Campus 1 48149 Münster |
Akute Schmerzen nach Operationen werden – auch in Ländern mit höchstem medizinischem Standard - weiterhin unzureichend therapiert; dies kann zu Komplikationen, verzögerter Erholung, ggf. schlechtem operativem Outcome und Schmerzchronifizierung noch Jahre nach der Operation führen. Trotz intensiver Forschung auf dem Gebiet sind nebenwirkungsarme und – vor allem für Bewegungs- und Belastungsschmerzen – effektive Therapiemaßnahmen bisher nicht verfügbar. Opioide verursachen zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen und Ateminsuffizienz und können abhängig machen. Zudem sind Opioide effektive Substanzen für die Therapie akuter Ruheschmerzen; Schmerzen bei Belastung sind dagegen weniger Opioid-sensitiv. Aus diesem Grund ist ein Ziel der translationalen Schmerzforschung Mechanismen nach Operationen zu untersuchen, die für verschiedene Modalitäten eine Rolle spielen, um eine bestmögliche Behandlung von postoperativen Schmerzen zu erreichen und spezifische Analgetika entwickeln zu können. Die AG war vor 20 Jahren an der Etablierung sogenannter postoperativer Nager-Modelle beteiligt; das initiale, von Brennan etablierte Inzisions-Modell in Ratten und das Inzisions-Modell von Pogatzki(-Zahn) in Mäusen stellen heute Standard-Modelle zur Untersuchung des Inzisionsschmerzes dar. In diesem Projekt soll nun erstmals systematisch die wissenschaftliche Literatur über das Schmerzverhalten nach allen etablierten operativen Modellen in Nagern qualitativ und quantitativ untersucht werden. Die unterschiedlichen Schmerzmodalitäten in verschiedenen Schmerzmodellen bei Nagern sollen systematisch erfasst, quantitativ ausgewertet, untereinander verglichen und im Hinblick auf mögliche methodische Einflussfaktoren, wie z. B. das gewählte Studiendesgin, Alter der Tiere, Spezies, Verblindung des Untersuchers etc., ausgewertet und mit Blick auf die Relevanz postoperativer Schmerzen (translational) diskutiert werden.