Einzelprojekt

Vektor-mediierte Therapie von West Nil Virus Infektionen im Gehirn

Förderkennzeichen: 01KI2315
Fördersumme: 217.059 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Hildegard Büning
Adresse: Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Experimentelle Hämatologie - OE 6960
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover

Das West Nil Virus (WNV) ist ein Zoonose-Erreger, der zur Familie der Flaviviren gehört und durch Stechmücken übertragen wird. Durch Klimawandel und andere Faktoren breitet sich das Virus weltweit immer weiter aus und seit einigen Jahren ist es auch in einigen Teilen Deutschlands endemisch. Während eine Infektion bei ca. 80% der Menschen keine oder nur milde Symptome hervorruft, kann sie bei ca. 1% der Fälle schwere, mitunter tödliche, neurologische Komplikationen wie Meningitis oder Enzephalitis auslösen. Dabei tritt das Virus aus der Blutbahn in das zentrale Nervensystem (ZNS) über. Es gibt keine spezifische Therapie für WNV. Ansätze für eine Antikörper-basierte Therapie, im Tiermodell sehr vielversprechend, wurden beim Menschen bisher nur in einem sehr frühen klinischen Stadium verfolgt. Eine Komplikation dabei ist die geringe Effizienz, mit der intravenös verabreichte Immunglobuline die Blut-Hirn-Schranke passieren. Im Tiermodell konnte dagegen gezeigt werden, dass die Gabe von Antikörpern direkt in das Gehirn zu deutlich höherer antiviraler Wirksamkeit führt. Vor diesem Hintergrund, soll mit dem Projekt WNV-AAV der Proof-of-Concept (PoC) für eine innovative Behandlungsmethode einer WNV-Infektion im Gehirn erbracht werden. Ein monoklonaler WNV-Antikörper wird über eine Vektor-vermittelte Expression direkt in das ZNS platziert. Hierzu werden Adeno-Assoziierte Virus (AAV)-Vektoren verwendet, welche die genetische Information des Antikörpers über die Blut-Hirn-Schranke (BHS) in das ZNS transportiert, wo die Zellen dann das Immunglobulin (als Single-Chain Antikörper) exprimieren.