Einzelprojekt

Von den Neurowissenschaften zur Neurokultur: Eine Fallstudie zu Entwickung und Einfluss einer "erfolgreichen" Disziplin

Förderkennzeichen: 01GP1309
Fördersumme: 222.054 EUR
Förderzeitraum: 2013 - 2018
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Alfons Labisch
Adresse: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät, Institut für Geschichte der Medizin
Moorenstr. 5
40225 Düsseldorf

Das Thema Wissenstransfer zwischen verschiedenen Wissensdomänen, insbesondere Lebenswissenschaften, Gesellschaft und Kultur ist eine der dringenden Aufgaben der fortgeschrittenen westlichen Welt. Hier trägt Wissenschaft nicht nur zum Wohlstand bei sondern auch zu Wertewandel und Weltanschauungen. Mit dem Fokussieren auf die im Transfer "erfolgreichen” Neurowissenschaften wird ein differenzierter Ansatz zur Komplexität von Transferbeziehungen vertreten. Ziel ist die Analyse der Entwicklung der Neurowissenschaften zu einer Leitdisziplin, der "Infizierung” anderer Disziplinen und der Einflüsse auf die westliche Kultur, um lineare Transferkonzepte in Frage zu stellen und weiter zu entwickeln. Das Projekt basiert auf der Annahme, dass der historische Ansatz einen wichtigen und originellen Beitrag zur Lösung des Problems des Wissenstransfers leisten kann. Denn er bringt eine kritische Revision und Reinterpretation seiner Elemente hervor. Zunächst sind die Zentralbegriffe zu klären. Dabei sind sämtliche Elemente so wenig wie möglich als gegeben anzusehen, um sie in ihrer historisch sich entwickelnden Beziehung als Co-Evolution d.h. in komplexen Prozessen ihrer Co-Konstruktion anhand ausgewählter Fallstudien zu untersuchen. Gegenstand sind Neurowissenschaften in Deutschland und Frankreich seit den 1950er Jahren. Geprüft werden Thesen zu Transdisziplinarität, Universalitätsanspruch und kulturellem Einfluss.