Förderkennzeichen: | 01KG2313 |
Fördersumme: | 225.267 EUR |
Förderzeitraum: | 2024 - 2025 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Daniel Belavy |
Adresse: |
Hochschule für Gesundheit, Department für Angewandte Gesundheitswissenschaften Gesundheitscampus 6-8 44801 Bochum |
Chronische Kreuzschmerzen, die länger als zwölf Wochen andauern, sind weltweit die häufigste Ursache für Erkrankungen und Einschränkungen des Bewegungsapparats, unter denen etwa 70 % der deutschen Bevölkerung mindestens einmal im Leben leidet. Für die Gesellschaft führen chronische Kreuzschmerzen zu einem erheblichen Anstieg der Gesundheitskosten und der Krankheitsausfälle. In evidenzbasierten internationalen Leitlinien zur Behandlung von chronischen Kreuzschmerzen wird durchweg Bewegung empfohlen. Dennoch ist unklar, welche "Dosis" an Bewegung erforderlich ist: Wie oft pro Woche sollte ich trainieren? Wie intensiv soll bzw. muss ich trainieren? Wie lange oder wie viele Wochen sollte ich trainieren? Sind bestimmte Arten von Bewegung effizienter oder "besser" als andere, um meine Ziele zu erreichen? Als Vorarbeit für das aktuelle Vorhaben wurde eine Übersichtsarbeit der bisherigen systematischen Übersichtsarbeiten durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass diese Fragen bisher nicht ausreichend berücksichtigt wurden, obwohl es mehr als 200 relevante randomisierte kontrollierte Studien gibt. Dies ist eine wichtige Erkenntnislücke, die für Patienten, Krankenversicherungen, Wirtschaft und die Gesellschaft im Allgemeinen von Bedeutung ist. Ziel dieser Arbeit ist es, die optimale "Dosierung" von Bewegung bei chronischen Kreuzschmerzen zu ermitteln und festzustellen, welche primären Forschungsfragen gegebenenfalls noch beantwortet werden müssen. Dies wird sicherstellen, dass Patientinnen und Patienten bei ihren Bewegungsprogrammen optimal betreut und beraten werden können. In dieser Arbeit werden modernste analytische Ansätze verwendet, nämlich die Dosis-Wirkungs-Netzwerk-Metaanalyse, eine kürzlich entwickelte Methode zur Beantwortung von Fragen, wie sie im aktuellen Projekt gestellt werden. Zum Projektteam gehören neben einem Patientenvertreter und klinischen und methodischen Expertinnen und Experten, auch der Statistikexperte, welcher die Dosis-Wirkungs-Netzwerk-Metaanalyse-Methodik entwickelt hat.