Teilprojekt eines Verbundes

Studie zur Schätzung der ESBL-Prävalenz, Infektionsraten nach Kolonisation und populationspezifische Risikofaktoren für ESBL-Kolonisation und Infektion

Förderkennzeichen: 01KI1313H
Fördersumme: 352.945 EUR
Förderzeitraum: 2014 - 2017
Projektleitung: Dr. Rasmus Leistner
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Institut für Hygiene und Umweltmedizin
Hindenburgdamm 27
12203 Berlin

Trotz der ständig anwachsenden Zahl von Infektionen durch ESBL-positive Bakterien ist nur wenig bekannt zur Virulenz von ESBL-Bakterien. Die Ereignisse der neonatologischen Intensivstation 2012 in Bremen unterstreichen auf tragische Weise dieses Informationsdefizit. Aber auch für andere Hochrisikopatienten existiert weder auf europäischer noch auf internationaler Ebene eine befriedigende Datenbasis. Ziel unserer Studie ist daher die Schätzung der ESBL-Prävalenz, Infektionsinzidenz nach Kolonisation und Risikofaktoren für Infektionen innerhalb relevanter Patientenpopulationen: Es wird ein Routinescreening auf 2 Geburtshilfestationen, 2 Allgemeinstationen und 2 Intensivstationen etabliert, sowie Neugeborene von ESBL-positiven Müttern (vertikale Übertragung). Nach Identifizierung ESBL-positiver Patienten werden diese Patienten während des weiteren Krankenhausaufenthalts beobachtet. Im Falle einer Infektion mit ESBL-positiven Bakterien wird der infizierende Stamm zur weiteren Analyse gesammelt und mit dem Kolonisationsstamm verglichen. Infektionsrisiken werden durch eine Fall-Kontroll-Studie untersucht, die infizierte ESBL-Patienten mit nichtinfizierten ESBL-Patienten vergleicht. Dies beinhaltet einen Fragebogen zu Risikofaktoren sowie die Pathogenitätsanalyse der verschiedenen ESBL-Genotypen.