Förderkennzeichen: | 01KI2406A |
Fördersumme: | 313.973 EUR |
Förderzeitraum: | 2024 - 2027 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Christa Ewers |
Adresse: |
Justus-Liebig-Universität Gießen, Fachbereich Veterinärmedizin, Institut für Hygiene und Infektionskrankheiten der Tiere Frankfurter Str. 85-89 35392 Gießen |
Antimikrobielle Resistenzen (AMR) stellen eine globale Bedrohung für die Gesundheit von Mensch und Tieren dar. Das Vorkommen und die Verbreitung von AMR-Bakterien und von resistenzvermittelnden Genen in der marinen Umwelt und in Meeresbewohnern ist weitgehend unbekannt. Ein AMR-Monitoring wäre hier insbesondere im Hinblick auf die mögliche Bedeutung dieses Ökosystems als globales Reservoir und mögliche Übertragungsquelle von AMR von enormer Bedeutung. Im MARRES-Projekt werden neben der Beprobung und Analyse von Meerwasser die Spitzenraubtiere Kegelrobbe und Seehund als Zeigerart für das Auftreten von AMR-Bakterien und -Genen in der Nord- und Ostsee genutzt. Wasser- und Tierproben werden mittels mikrobiologischer, genomischer und metagenomischer Verfahren untersucht, um mutmaßliche neue AMR-Quellen im marinen Umfeld aufzudecken. Als Pilot-Ansatz soll die Aufnahme von AMR-Bakterien und -determinanten in juvenilen Kegelrobben mittels Nachverfolgung ihrer Bewegungsdaten und erneuter Beprobung derselben Tiere untersucht werden. Die Indikatoreigenschaften von Meeressäugern und Meerwasser in Bezug auf AMR in diesem Ökosystem werden unter dem One-Health-Ansatz beleuchtet, indem gefundene AMR-Bakterien und -Gene mit bei Menschen und anderen Tieren beschriebenen verglichen werden. Ein weiteres wichtiges Ziel von MARRES ist die Einrichtung einer zentralen Datenbank zu AMR-Daten im Zusammenhang mit Meeressäugern und Meerwasser. Die in MARRES erhobenen Daten sollen, im Austausch mit verschiedenen Interessensvertretern, die erforderlichen Schritte für den Aufbau eines AMR-Überwachungssystems im Ökosystem Meer aufzeigen. Langfristig soll das Projekt der Ausgangspunkt für den Aufbau eines transnationalen Netzwerks zwischen Experten auf dem Gebiet der AMR und Meeresbiologen in Europa sein. Die Umsetzung einer harmonisierten AMR-Überwachung im Bereich mariner Ökosysteme wird erheblich zu den Strategien zur Eindämmung von AMR und somit zur öffentlichen Gesundheit beitragen.