Trotz beachtlicher Fortschritte bei der Identifizierung von Genen für erbliche Formen der Parkinsonkrankheit bestehen weiterhin erhebliche Lücken in unserem Verständnis der Krankheitsentstehung. In diesem Projekt soll daher ein umfassender Ansatz genutzt werden, um die komplexe genetische Architektur der Parkinsonerkrankungen zu verstehen. Genetische Studien und die systematische Erfassung von Umweltfaktoren sollen dabei in einem Modell integriert werden, das mithilfe von zellulären Modellen validiert werden soll. Dazu wird eine einzigartige Sammlung von autosomal-dominanten und autosomal-rezessiven Familien sowie große Kohorten klinisch gut definierter, sporadischer Parkinson-Patienten aus verschiedenen Populationen genutzt. Die drei Arbeitspakete 1) der umfassenden genetischen Charakterisierung von Familien und sporadischen Parkinson-Patienten mit Hilfe von Next-generation Sequencing (NGS) und chip-basierten Hochdurchsatzmethoden, 2) der systematischen Erfassung von Umweltfaktoren und 3) ihre Validierung in Modellsystemen basierend auf der Differenzierung von patientenspezifischen induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSCs) greifen dabei komplementär ineinander, um die molekularen Mechanismen und Stoffwechselwege der Krankheitsentstehung zu verstehen und für die Entwicklung neuer Therapien zu nutzen.