Anhand von integrativer Bioinformatik wird der Zusammenhang zwischen genetischen, epigenetischen und umweltbedingten Risiko- und Schutzfaktoren für die Frontotemporale Demenz (FTD) analysiert. Dabei werden genetische Daten sowie „omics" Daten in Zell- und Tiermodellen systematisch validiert. Dieser integrative Ansatz trägt zu einem besseren Verständnis der Krankheitsentstehung bei und kann dabei helfen, Therapiemöglichkeiten zu entwickeln. Der Arbeitsplan ist in drei Arbeitspakete (WPs) unterteilt, die von verschiedenen DZNE-Partnerstandorten in Zusammenarbeit realisiert werden. WP1 konzentriert sich auf die Identifizierung neuer genetischer Risikofaktoren für familiäre und sporadische FTD (DZNE-Tübingen). In WP2 wird post-mortem Gehirnmaterial von genetisch definierten Patientengruppen, Mausmodellen und aus induzierbaren pluripotenten Stammzellen (iPS) untersucht. Genomweite RNA-Expressionsprofile (DZNE-Tübingen, DZNE-Bonn), epigenetische (DZNE-Göttingen) und Proteomprofile (DZNE-München) aus Mensch- und Maushirngeweben aus Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Cerebrospinal fluid, CSF) und aus differenziertem iPS werden verglichen. Über eine bioinformatische Analyse werden Gengruppen identifiziert, die verschiedene Formen von FTD unterscheiden können oder die zwischen verschiedenen Formen gemeinsam sind. Diese werden in Tier-(DZNE-München, DZNE-Bonn) und Zellmodellen (DZNE-Tübingen, DZNE-München) weiter analysiert.