Veröffentlichung der Bekanntmachung: | 2015 |
Förderzeitraum: | 2016 - 2023 |
Gesamte Fördersumme: | bis zu 8 Mio. Euro |
Anzahl der Projekte: | 4 Verbünde und 4 Einzelprojekte mit insgesamt 16 Zuwendungsempfängern |
Veröffentlichung der Bekanntmachung | 2013 |
Förderzeitraum: | 2015 – 2021 |
Gesamte Fördersumme: | bis zu 87,5 Mio. EUR |
Anzahl der Projekte: | 8 Verbünde und 1 Geschäftsstelle mit insgesamt 23 Zuwendungsempfängern |
1. Ziele der Fördermaßnahme
Um die umfangreiche Datenmenge, die durch die sprunghafte Technologieentwicklung in der Systembiologie erzeugt wird, optimal archivieren und intensiver als bislang nutzen zu können, wird seit 2015 durch Unterstützung des Bundesforschungsministeriums das „Deutsche Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur“ (de.NBI) aufgebaut. Dabei handelt es sich um eine nationale Infrastruktur, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der lebenswissenschaftlichen Grundlagenforschung und der Biomedizin verschiedene bioinformatische Werkzeuge zur Verfügung stellt sowie zahlreiche Trainings- und Fortbildungsveranstaltungen zu Werkzeuganwendungen, Standardisierungen und Rechendienstleistungen anbietet. Das de.NBI-Netzwerk soll den effizienten Einsatz von Zukunftstechnologien in allen Bereichen der lebenswissenschaftlichen Forschung gewährleisten und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Forschungsstandortes Deutschland verbessern. Inzwischen umfasst das de.NBI-Portfolio unter anderem rund 100 verschiedene Software-Werkzeuge und vier international anerkannte Datenbanken; seit 2016 stellt es zudem eigene Rechen- und Speicherkapazitäten im Rahmen der de.NBI-Cloud zu Verfügung.
Im Rahmen der Förderrichtlinien für ein "Deutsches Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur" werden sogenannte Service- und Leistungszentren unterstützt, die entsprechende spezifische Expertisen und Ressourcen besitzen. Die gesamte dezentral organisierte de.NBI-Infrastruktur steht akademischen Nutzerinnen und Nutzern kostenlos zur Verfügung. Koordiniert wird das Netzwerk von einer eigens dafür etablierten Geschäftsstelle unter der Leitung von Professor Pühler. Aufgabe der Geschäftsstelle ist es, das de.NBI-Angebot unabhängig zu steuern, regelmäßige Treffen zu organisieren und den Austausch zu fördern. Zusätzlich dient sie als Kontakt- und Anlaufstelle für nationale und internationale Aktivitäten.
2. Stand der Fördermaßnahme
2014 wurde im Rahmen einer sechsmonatigen Konzipierungsphase von ausgewählten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein Konzept für ein deutsches Bioinformatik-Infrastrukturnetzwerk entwickelt. Dieses wird seit März 2015 als „Deutsches Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur – de.NBI“ dezentral aufgebaut. Verteilt auf acht Service- und Leistungszentren sowie eine Koordinierungseinheit wurden zunächst 23 Arbeitsgruppen mit verschiedenen Schwerpunkten vom Bundesforschungsministerium gefördert. Um das Portfolio der de.NBI-Leistungszentren zu erweitern und zu vertiefen, wurde im November 2015 die Förderrichtlinie für Partner-Projekte des Deutschen Netzwerks für Bioinformatik-Infrastruktur – de.NBI veröffentlicht. Aus den eingereichten Skizzen wurden acht inhaltlich ergänzende Projekte – vier Verbünde und vier Einzelprojekte mit insgesamt 16 Arbeitsgruppen – zur Förderung ausgewählt, deren Start im November 2016 erfolgte. Ebenfalls im November 2016 wurde mit dem Aufbau einer de.NBI-Cloud begonnen, um den Nutzerinnen und Nutzern der de.NBI-Aktivitäten ausreichend Rechen- und Speicherkapazität für Anwendungen zur Verfügung zu stellen. Im September 2017 wurde die Förderung der acht de.NBI-Service- und Leistungszentren durch das Bundesforschungsministerium nach einer Zwischenevaluierung verlängert. Die Unterstützung der de.NBI-cloud mit Software und Personal beträgt inzwischen ca. 30 Millionen Euro, insgesamt wird das Deutsche Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur vom Bundesforschungsministerium bis Ende 2021 mit etwa 96 Millionen Euro gefördert.
Im August 2016 ist Deutschland zudem der europäischen Infrastrukturinitiative ELIXIR (European Life Sciences Infrastructure for Biological Information) beigetreten, einem Verbund aus 22 europäischen Partnern sowie Israel (Stand Februar 2020). Das de.NBI-Netzwerk bildet dabei den deutschen Knoten von ELIXIR, über den alle de.NBI-Aktivitäten nun auch auf europäischer Ebene angeboten werden.