Trotz großer Anstrengungen in den vergangenen Jahren zeigen Programme zur Prävention von Übergewicht und Adipositas oft kaum oder nur kurzfristige Effekte. Insbesondere sozial benachteiligte Gruppen, die am stärksten von Adipositas betroffen sind, werden meist nicht erreicht.
Vor diesem Hintergrund sollen zunächst modifizierbare Risikofaktoren untersucht werden, die im Verlauf der frühen Kindheit bis ins Jugendalter eine Rolle bei der Entwicklung von Adipositas spielen. Darauf aufbauend werden in Zusammenarbeit mit den durchführenden Organisationen und Akteuren vor Ort zwei bestehende Programme für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche angepasst und in Bremen und Zaragoza auf ihre Machbarkeit hin überprüft. Aus den Ergebnissen wird ein übergreifender Systemansatz zur Übergewichtsprävention abgeleitet. Dieser soll in Informationen, Leitlinien und einen Leitfaden für politische Entscheidungsträger und Akteure aus der Praxis einfließen, um das Wissen über strukturelle und regulatorische Anforderungen und die Umsetzung erfolgreicher Präventionsarbeit nachhaltig und breit nutzbar zu machen.
Der Verbund wird im Rahmen der gemeinsamen Programminitiative „Eine gesunde Ernährung für ein gesundes Leben“ (JPI HDHL) gefördert. Darin arbeiten EU-Mitgliedsstaaten, assoziierte Staaten sowie die Länder Kanada und Neuseeland zusammen. Hierdurch soll die Ernährungsforschung transnational gebündelt und gestärkt werden. Ziel der transnationalen Fördermaßnahme der JPI HDHL ist es, dass Forschende und Akteure aus der Praxis gemeinsam Maßnahmen entwickeln und umsetzen, um der Entstehung von Übergewicht in dafür kritischen Lebensphasen entgegen zu wirken.