Ob eine Erkrankung entsteht und wie sie verläuft, wird durch das Zusammenspiel von genetischer Veranlagung, Lebensgewohnheiten und Umwelteinflüssen bestimmt. Epidemiologischen Studien helfen uns dabei, dieses Zusammenspiel zu verstehen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Verbundprojektes PERGOLA2 nutzen epidemiologische Kohortenstudien, um zu untersuchen, welche Faktoren die Entstehung und den Verlauf von bestimmten chronischen Erkrankungen beeinflussen. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der Gesundheit von Migrantinnen und Migranten.
So erfasst ein Teilprojekt beispielsweise, ob Migrantinnen und Migranten Vorsorgeuntersuchungen sowie medizinische und zahnmedizinische Leistungen anders in Anspruch nehmen als die Gesamtbevölkerung in Deutschland. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden damit Untersuchungen aus der ersten Förderphase abschließen, die auf Daten der Hamburg City Health Studie (HCHS) und der NAKO Gesundheitsstudie (NAKO) basieren. In zwei weiteren Teilprojekte wird die Häufigkeit von Schlaganfällen und kardiovaskulären Erkrankungen bei Migrantinnen und Migranten untersucht. Dafür bestimmen die Forschenden die genetischen Risikofaktoren und epigenetischen Veränderungen in dieser Bevölkerungsgruppe, indem sie Daten nutzen, die hauptsächlich durch die NAKO gewonnen wurden. Zwei weitere inhaltliche Schwerpunkte des Verbundprojektes sind Brustkrebs und Multiple Sklerose.
Das Verbundvorhaben PERGOLA2 kann wertvolle Erkenntnisse zu unterschiedlichen Erkrankungen liefern. Darüber hinaus wird die Einrichtung einer neuen Professur für Epidemiologie am UKE unterstützt, um die gesundheitsbezogene epidemiologische Forschung in Deutschland zu stärken. Dies ist ein wichtiges Ziel dieser Fördermaßnahme.