Förderkennzeichen: | 01KG2212B |
Fördersumme: | 83.036 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2023 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Bernhard Strauß |
Adresse: |
Universitätsklinikum Jena, Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie Stoystr. 3 07743 Jena |
Somatoforme, Angst- und depressive (SAD) Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen in Deutschland. Von den Betroffenen erhalten in Deutschland nur 10 bis 40 % eine erforderliche Behandlung. Der Mangel an adäquaten Behandlungen betrifft besonders häufig nicht-heterosexuelle, trans und nicht-binäre Menschen, eine schwer erreichbare Patientengruppe mit einem stark erhöhten Risiko für SAD-Störungen. E-Mental-Health-Interventionen bieten wirksame und effiziente Möglichkeiten, um Lücken in der Behandlung psychischer Störungen zu schließen. Ziel des Verbundprojektes Queer-EMH ist die gründliche Untersuchung des spezifischen Bedarfs an Prävention, Beratung und psychotherapeutischen Interventionen von nicht heterosexuellen, trans und nicht-binären Menschen mit SAD-Erkrankungen. Zudem soll in enger Zusammenarbeit mit Vertretenden der LGBTQI+ (Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Trans, Queer, Intersexuell) -Community, Patientinnen und Patienten und qualifizierten Behandelnden geprüft werden, ob diese Bedürfnisse mit bestehenden evidenzbasierten E-Mental-Health-Interventionen adressiert werden können und wie diese gegebenenfalls für LGBTQI+-Personen angepasst werden können. Das Universitätsklinikum Jena ist neben der Entwicklung einer Rekrutierungsstrategie sowie der Planung der Patienteneinbindung für die Identifikation psychischer Bedarfe von LGBTQI+-Personen verantwortlich. Am Ende des Projekts wird eine randomisierte kontrollierte explorative klinische Studie zur Verbesserung der psychischen Gesundheit von LGBTQI+-Patientinnen und -Patienten mit SAD-Störungen konzipiert sein, die im Anschluss in einer zweiten Förderphase umgesetzt werden kann. Das Verbund-Vorhaben wird im Rahmen der Förderinitiative "Klinische Studien mit hoher Relevanz für die Patientenversorgung" gefördert. Es wird durch die Universitätsmedizin Mainz koordiniert und besteht aus insgesamt zwei Verbund- sowie sieben Projektpartnern.