Verbund

Queer-EMH – Partizipative Entwicklung einer E-Mental-Health Intervention für LGBTQI+ Personen

Relevanz und Qualität von klinischen Forschungsprojekten können durch eine aktive Einbindung von betroffenen Patientinnen und Patienten und weiteren relevanten Zielgruppen, wie z. B. (pflegenden) Angehörigen, verbessert werden. Die Einbindung von nicht-heterosexuellen, trans* und nicht-binären Menschen stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Sie haben für einige Störungen, wie z. B. unklare körperliche Symptome und Schmerzen, Ängste und Depressionen ein stark erhöhtes Risiko zu erkranken. Gleichzeitig hegen sie zum Teil erhebliche Vorbehalte gegenüber Behandlungsangeboten. Bisher ist unklar, ob die speziellen Bedürfnisse von Menschen aus dieser Zielgruppe an Prävention, Beratung und psychotherapeutischer Intervention durch bereits existierende evidenzbasierte internetgestützte Interventionen adressiert werden.

Ziel dieser Konzeptentwicklungsphase ist es daher, ein Konzept für die aktive Einbindung von nicht-heterosexuellen, trans* und nicht-binären Menschen in die Planung und Durchführung klinischer Forschungsprojekte im Bereich der psychischen Gesundheit zu entwickeln. Nach erfolgreichem Abschluss der Konzeptentwicklungsphase könnte das entwickelte Konzept in der Durchführung einer klinischen Studie zur Anwendung kommen.

Wie im Falle der psychotherapeutischen Behandlung von heterosexuellen, trans* und nicht-binären Menschen liegen für viele Therapieentscheidungen noch keine ausreichend gesicherten Erkenntnisse aus der klinischen Forschung vor. Eine der zentralen Herausforderungen ist es, diese Erkenntnislücken zu schließen und für Patientinnen und Patienten das höchstmögliche Maß an therapeutischer Wirksamkeit bei gleichzeitiger Minimierung der Nebenwirkungen zu erreichen. Das BMBF unterstützt in der Fördermaßnahme „Klinische Studien mit hoher Relevanz für die Patientenversorgung" deshalb auch Konzeptentwicklungsphasen für klinische Studien und systematische Übersichtsarbeiten. Ziel der Konzeptentwicklungsphasen ist es, Patientinnen und Patienten sowie andere relevante Zielgruppen bereits in der Planungsphase eines klinischen Forschungsprojektes zu beteiligen, um so dessen Relevanz und Qualität zu erhöhen.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Queer-EMH - Netzwerk und E-Mental Health

Förderkennzeichen: 01KG2212A
Gesamte Fördersumme: 214.504 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2023
Projektleitung: PD Dr. Rüdiger Zwerenz
Adresse: Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Untere Zahlbacher Str. 8
55131 Mainz

Queer-EMH - Netzwerk und E-Mental Health

Somatoforme, Angst- und depressive (SAD) Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen in Deutschland. Von den Betroffenen erhalten in Deutschland nur 10 bis 40 % eine erforderliche Behandlung. Der Mangel an adäquaten Behandlungen betrifft besonders häufig nicht-heterosexuelle, trans und nicht-binäre Menschen, eine schwer erreichbare Patientengruppe mit einem stark erhöhten Risiko für SAD-Störungen. E-Mental-Health-Interventionen bieten wirksame und effiziente Möglichkeiten, um Lücken in der Behandlung psychischer Störungen zu schließen. Ziel des Verbundprojektes Queer-EMH ist die gründliche Untersuchung des spezifischen Bedarfs an Prävention, Beratung und psychotherapeutischen Interventionen von nicht heterosexuellen, trans und nicht-binären Menschen mit SAD-Erkrankungen. Zudem soll in enger Zusammenarbeit mit Vertretenden der LGBTQI+ (Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Trans, Queer, Intersexuell) -Community, Patientinnen und Patienten und qualifizierten Behandelnden geprüft werden, ob diese Bedürfnisse mit bestehenden evidenzbasierten E-Mental-Health-Interventionen adressiert werden können und wie diese gegebenenfalls für LGBTQI+-Personen angepasst werden können. Die Universitätsmedizin Mainz ist neben der Koordination des Gesamtprojekts und dem Aufbau eines LGBTQI+-Netzwerks insbesondere für die Prüfung der Passung bewährter Interventionen und der Entwicklung zielgruppenspezifischer Anpassungserfordernisse verantwortlich. Am Ende des Projekts wird eine randomisierte kontrollierte explorative klinische Studie zur Verbesserung der psychischen Gesundheit von LGBTQI+-Patientinnen und -Patienten mit SAD-Störungen konzipiert sein, die im Anschluss in einer zweiten Förderphase umgesetzt werden kann. Das Verbund-Vorhaben wird im Rahmen der Förderinitiative "Klinische Studien mit hoher Relevanz für die Patientenversorgung" gefördert. Es wird durch die Universitätsmedizin Mainz koordiniert und besteht aus insgesamt zwei Verbund- sowie sieben Projektpartnern.

Abgeschlossen

Queer-EMH - Ethik und Evaluation

Förderkennzeichen: 01KG2212B
Gesamte Fördersumme: 83.036 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2023
Projektleitung: Prof. Dr. Bernhard Strauß
Adresse: Universitätsklinikum Jena, Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie
Stoystr. 3
07743 Jena

Queer-EMH - Ethik und Evaluation

Somatoforme, Angst- und depressive (SAD) Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen in Deutschland. Von den Betroffenen erhalten in Deutschland nur 10 bis 40 % eine erforderliche Behandlung. Der Mangel an adäquaten Behandlungen betrifft besonders häufig nicht-heterosexuelle, trans und nicht-binäre Menschen, eine schwer erreichbare Patientengruppe mit einem stark erhöhten Risiko für SAD-Störungen. E-Mental-Health-Interventionen bieten wirksame und effiziente Möglichkeiten, um Lücken in der Behandlung psychischer Störungen zu schließen. Ziel des Verbundprojektes Queer-EMH ist die gründliche Untersuchung des spezifischen Bedarfs an Prävention, Beratung und psychotherapeutischen Interventionen von nicht heterosexuellen, trans und nicht-binären Menschen mit SAD-Erkrankungen. Zudem soll in enger Zusammenarbeit mit Vertretenden der LGBTQI+ (Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Trans, Queer, Intersexuell) -Community, Patientinnen und Patienten und qualifizierten Behandelnden geprüft werden, ob diese Bedürfnisse mit bestehenden evidenzbasierten E-Mental-Health-Interventionen adressiert werden können und wie diese gegebenenfalls für LGBTQI+-Personen angepasst werden können. Das Universitätsklinikum Jena ist neben der Entwicklung einer Rekrutierungsstrategie sowie der Planung der Patienteneinbindung für die Identifikation psychischer Bedarfe von LGBTQI+-Personen verantwortlich. Am Ende des Projekts wird eine randomisierte kontrollierte explorative klinische Studie zur Verbesserung der psychischen Gesundheit von LGBTQI+-Patientinnen und -Patienten mit SAD-Störungen konzipiert sein, die im Anschluss in einer zweiten Förderphase umgesetzt werden kann. Das Verbund-Vorhaben wird im Rahmen der Förderinitiative "Klinische Studien mit hoher Relevanz für die Patientenversorgung" gefördert. Es wird durch die Universitätsmedizin Mainz koordiniert und besteht aus insgesamt zwei Verbund- sowie sieben Projektpartnern.