Verbund

DELTA-PIA - Kontrolliertes Absetzen von Levothyroxin bei subklinischer Hypothyreose - ein partizipativer Interventionsansatz

Sehr viele Vorgänge im Körper werden durch die in der Schilddrüse gebildeten Hormone gesteuert. Wenn die Schilddrüse zu wenig Hormone herstellt, spricht man von einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Die Betroffenen erhalten Tabletten mit Schilddrüsenhormen (Levothyroxin, LTX), um die Unterfunktion auszugleichen. Relativ häufig kommt es vor, dass die Unterfunktion nur sehr schwach ausgeprägt ist (subklinische Hypothyreose). Oftmals werden auch in diesem Fall LTX-Tabletten verschrieben. Es wird jedoch diskutiert, ob es hierbei möglicherweise häufig zu einer Übertherapie kommt. Andererseits gibt es Befürchtungen, dass sich die stabile klinische Situation für die Betroffenen bei Absetzen der LTX-Medikation verschlechtern könnte.

Das Vorhaben wird daher mit einem partizipativen Ansatz die Vorarbeiten für eine klinische Absetzstudie für Patientinnen und -Patienten mit subklinischer Hypothyreose durchführen. Dafür wird eine Methodik zum kontrollierten Absetzen der LTX-Medikation zusammen mit Betroffenen, Hausärztinnen und -ärzten sowie anderen versorgungsrelevanten Berufsgruppen entwickelt. Dies soll die Akzeptanz eines Absetzversuches, aber auch die Motivation für eine Studienbeteiligung an der geplanten klinischen Absetzstudie erhöhen. In Fokusgruppen und Workshops werden gemeinsam die Möglichkeiten einer besseren Akzeptanz, aber auch Hinderungsgründe für ein kontrolliertes Absetzen diskutiert. Zudem werden weitere Stakeholder zu ihren Perspektiven mittels Telefoninterviews befragt.

Wie im Falle des kontrollierten Absetzens von Levothyroxin bei subklinischer Hypothyreose liegen für viele Therapieentscheidungen noch keine ausreichend gesicherten Erkenntnisse aus der klinischen Forschung vor. Eine der zentralen Herausforderungen ist es, diese Erkenntnislücken zu schließen und für Patientinnen und Patienten das höchstmögliche Maß an therapeutischer Wirksamkeit bei gleichzeitiger Minimierung der Nebenwirkungen zu erreichen. Das BMBF unterstützt in der Fördermaßnahme "Klinische Studien mit hoher Relevanz für die Patientenversorgung" deshalb auch Konzeptphasen für klinische Studien und systematische Übersichtsarbeiten. Ziel der Konzeptphasen ist es, Patientinnen und Patienten sowie andere relevante Zielgruppen bereits in der Planungsphase eines klinischen Forschungsprojektes zu beteiligen, um so dessen Relevanz und Qualität zu erhöhen.

Teilprojekte

Standort Leipzig

Förderkennzeichen: 01KG2325A
Gesamte Fördersumme: 121.138 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Markus Bleckwenn
Adresse: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige Abteilung für Allgemeinmedizin
Philipp-Rosenthal-Str. 55
04103 Leipzig

Standort Leipzig

Trotz einer bekannten Übertherapie wird einer eigenen Befragung zufolge von Hausärzten Levothyroxin (LTX) in der Regel nicht abgesetzt. Es besteht zwar eine gewisse Bereitschaft, in begründeten Fällen LTX auszuschleichen und dann abzusetzen, jedoch gibt es auch Befürchtungen, die bisher stabile klinische Situation könnte sich unter Absetzen von LTX für den Patienten verschlechtern. Zudem sind bisher keine randomisierten kontrollierten Studien publiziert, die einen patientenseitigen Nutzen des Absetzens von LTX nachweisen. Diese Forschungslücke soll geschlossen werden und eine klinische LTX-Absetzstudie durchgeführt werden. Dafür wird in der Konzeptionsphase eine Methodik zum kontrollierten Absetzen von LTX zusammen mit Patienten, Hausärzten und anderen versorgungsrelevanten Berufsgruppen entwickelt. Dies soll die Akzeptanz eines Absetzversuches, aber auch die Motivation für eine Studienbeteiligung an der geplanten klinischen LTX-Absetzstudie erhöhen. Das Verbundvorhaben wird vom Institut für Allgemeinmedizin in Leipzig koordiniert. Der Verbundpartner ist der Bereich für Allgemeinmedizin der TU Dresden. Die Teilvorhaben in Leipzig und Dresden verfolgen das gleiche Ziel und arbeiten in engem Austausch. An beiden Standorten werden zeitlich parallel Hausärzte und deren Patientinnen und Patienten für das Vorhaben rekrutiert. In Fokusgruppen und Workshops werden gemeinsam die Möglichkeiten einer besseren Akzeptanz, aber auch Hinderungsgründe für ein kontrolliertes Absetzen von LTX exploriert. Zentrales Ziel ist die Exploration patientenrelevanter Outcomes für die klinische Interventionsstudie. Zudem werden weitere Stakeholder (ggf. mitversorgende Facharztgruppen, Pharmazeuten) zu ihren Perspektiven mittels Telefoninterviews befragt. Das übergeordnete Ziel beider Standorte liegt in der partizipativen Entwicklung des Studiendesigns für eine klinische LTX-Absetzstudie.

Standort Dresden

Förderkennzeichen: 01KG2325B
Gesamte Fördersumme: 104.594 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2024
Projektleitung: Dr. Karen Voigt
Adresse: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
Fetscherstr. 74
01307 Dresden

Standort Dresden

Trotz einer bekannten Übertherapie wird einer eigenen Befragung zufolge von Hausärzten Levothyroxin (LTX) in der Regel nicht abgesetzt. Es besteht zwar eine gewisse Bereitschaft, in begründeten Fällen LTX auszuschleichen und dann abzusetzen, jedoch gibt es auch Befürchtungen, die bisher stabile klinische Situation könnte sich unter Absetzen von LTX für den Patienten verschlechtern. Zudem sind bisher keine randomisierten kontrollierten Studien publiziert, die einen patientenseitigen Nutzen des Absetzens von LTX nachweisen. Diese Forschungslücke soll geschlossen werden und eine klinische LTX-Absetzstudie durchgeführt werden. Dafür wird in der Konzeptionsphase eine Methodik zum kontrollierten Absetzen von LTX zusammen mit Patienten, Hausärzten und anderen versorgungsrelevanten Berufsgruppen entwickelt. Dies soll die Akzeptanz eines Absetzversuches, aber auch die Motivation für eine Studienbeteiligung an der geplanten klinischen LTX-Absetzstudie erhöhen. Das Verbundvorhaben wird vom Institut für Allgemeinmedizin in Leipzig koordiniert. Der Verbundpartner ist der Bereich für Allgemeinmedizin der TU Dresden. Die Teilvorhaben in Leipzig und Dresden verfolgen das gleiche Ziel und arbeiten in engem Austausch. An beiden Standorten werden zeitlich parallel Hausärzte und deren Patientinnen und Patienten für das Vorhaben rekrutiert. In Fokusgruppen und Workshops werden gemeinsam die Möglichkeiten einer besseren Akzeptanz, aber auch Hinderungsgründe für ein kontrolliertes Absetzen von LTX exploriert. Zentrales Ziel ist die Exploration patientenrelevanter Outcomes für die klinische Interventionsstudie. Zudem werden weitere Stakeholder (ggf. mitversorgende Facharztgruppen, Pharmazeuten) zu ihren Perspektiven mittels Telefoninterviews befragt. Das übergeordnete Ziel beider Standorte liegt in der partizipativen Entwicklung des Studiendesigns für eine klinische LTX-Absetzstudie.