Die Digitalisierung von Dienstleistungen und Produktion führt zunehmend zu massiven Veränderungen in unserer Arbeitswelt. Dies stellt nicht nur den einzelnen Menschen, sondern auch die Verantwortlichen für die Rehabilitation von Erwerbstätigen vor die Herausforderung, medizinische und organisatorische Verbesserungen schnellstmöglich für die Versicherten verfügbar zu machen und die Kosten dabei in Grenzen zu halten. Transferorientierte Versorgungsforschung kann wesentlich dazu beitragen, die Rehabilitation im Versorgungsalltag konkret zu verbessern und bezahlbar zu halten.
Mit der Fördermaßnahme „Transferorientierte Versorgungsforschung“ unterstützt das BMBF daher gemeinsam mit der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) Vorhaben der Rehabilitationsforschung, die das Potential aufweisen, schnell und wirksam in den Versorgungsalltag integriert werden zu können. Der Schwerpunkt im ersten Modul liegt dabei auf der Förderung von kontrollierten Interventionsstudien, um die Wirkung der Intervention isoliert zu untersuchen. Am Ende der Laufzeit können die geförderten Projekte im Rahmen eines zweiten Moduls eine Transferphase beantragen.
Ziel des Vorhabens ist es, die Wirksamkeit einer komplexen Intervention zur Erhaltung der Erwerbsfähigkeit bei psychischen Erkrankungen zu untersuchen. Die Intervention besteht aus den Komponenten 1. psychosomatische Sprechstunde im Betrieb 2. Integration arbeitsplatzbezogener Aspekte in alle Phasen der Behandlung und 3. Sektoren übergreifende Vernetzung aller beteiligten Akteure. Um in der Untersuchung auch Aspekte der Wirtschaftlichkeit zu berücksichtigen, wird eine gesundheitsökonomische Begleitstudie durchgeführt. Insgesamt sollen ca. 155 Personen in der Interventionsgruppe untersucht werden.
Bei erfolgreich verlaufender Evaluation ist durch die Kooperation mit Kostenträgern wie etwa der AOK Baden-Württemberg eine schnelle Übernahme der Intervention in den Leistungskatalog geplant.