Die Corona-Pandemie stellt für den Menschen seit mehr als einem Jahr eine weltweite Gesundheitsbedrohung dar. Das auslösende Virus SARS-CoV-2 verursacht vielfach eine schwere COVID-19-Erkrankung - ohne dass bislang ausreichend Therapiemöglichkeiten existieren. Über ein für die Virusinfektion wichtiges Oberflächen-Eiweiß (ACE2) gelangt der Erreger in die Zellen und beginnt sich zu vermehren. Im Zuge dessen wird weniger Angiotensin-(1-7) gebildet, ein kurzes körpereigenes Eiweiß mit sieben Aminosäuren. In der Lunge übt Angiotensin-(1-7) über den Mas-Rezeptor schützende Wirkungen auf das Lungengewebe aus und das Fehlen dieses Eiweißes ist wahrscheinlich eine entscheidende Ursache für die schweren Lungenveränderungen bei COVID-19-Erkrankten. Das Ziel des Vorhabens ist es, den Ersatz von Angiotensin-(1-7) durch von außen zugeführtes Angiotensin-(1-7) als Therapiemöglichkeit zu untersuchen. Hierfür soll das Prüfpräparat hergestellt und eine inhalierbare Lösung entwickelt werden. Im klinischen Teil des Vorhabens wird in einer Phase-I-Studie mit gesunden Probandinnen und Probanden sowie einer nachfolgenden Phase-IIa/IIb-Studie mit an COVID-19 erkrankten Patientinnen und Patienten untersucht, ob durch rechtzeitige Inhalation des kleinen Eiweißes bei mittelschwer Erkrankten schwere Lungenveränderungen verhindert werden können. Ein Vorteil der inhalativen Therapie ist der direkte Weg des Wirkstoffes zu bestimmten Kompartimenten des primären Zielorgans (Atemwege oder/und Alveolen) sowie die Möglichkeit der im Vergleich zur systemischen Gabe höheren Konzentration am Zielorgan.
Das Forschungsvorhaben trägt somit im Sinne der Bekanntmachung dazu bei, die Wirkstoffforschung im Bereich der SARS-CoV-2-verursachten Erkrankung COVID-19 zu stärken und die klinische Entwicklung neuer Medikamente zu fördern.