Förderkennzeichen: | 01ZZ1609B |
Fördersumme: | 95.806 EUR |
Förderzeitraum: | 2016 - 2017 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Gernot Marx |
Adresse: |
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Fakultät 10 - Medizin und Universitätsklinikum, Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care Pauwelsstr. 30 52074 Aachen |
Die drei universitätsmedizinischen Standorte Leipzig, Jena und Aachen verbinden in einem Förderantrag ihre medizininformatischen, systemmedizinischen, computerlinguistischen, epidemiologischen und klinischen Kompetenzen. Ziel ist die Ausarbeitung eines Konzeptes, welches den Austausch und die Nutzung von Daten aus der Krankenversorgung und der patientenorientierten Forschung über die Grenzen von Institutionen und Standorten hinweg ermöglicht. Das SMITH Konsortium (Smart Medical Information Technology für Healthcare) wird von einem Lenkungsausschuss gesteuert, zu dem u.a. drei wissenschaftliche Koordinatoren Prof. Dr. Markus Löffler, Prof. Dr. André Scherag und Prof. Dr. Gernot Marx sowie drei CIOs Stephan Smers, Andreas Henkel und Volker Lowitsch gehören.
Der bisherige Konzeptentwurf sieht Folgendes vor: An allen drei Standorten sollen miteinander kooperierende Datenintegrationszentren (DIZ) aufgebaut werden. Diese haben u. a. die Aufgabe als Daten-Broker und Treuhandstelle die Herausgabe von Daten vorzubereiten und zu organisieren. Dazu sollen die DIZ integrative Datenbanken mit Metadatenverzeichnis führen. Es wird zudem ein Konzept für eine Methodenplattform für die Phänotypisierung ausgearbeitet, deren Aufgabe darin besteht, für ausgewählte Indikations- und Themenbereiche aus den "Health Record Daten" einen neuen Datensatz von Patienten für spezifische Phänotypen aufzubauen, der z. B. für klinisch-epidemiologische und gesundheitsökonomische Fragestellungen nutzbar ist (Schwerpunkt der Arbeiten in Leipzig). Darüber hinaus erfolgt die Konzeptentwicklung von zwei Use Cases. Der Schwerpunkt der Arbeiten zum Use Case "ASIC" liegt in Aachen. In diesem Use Case soll auf Intensivstationen mittels kontinuierlicher Auswertungen der Patientendaten-Management-Systeme eine algorithmische "Surveillance" des Zustandes der kritisch kranken Patienten erfolgen und damit die Voraussetzung für ein schnelleres therapeutisches Eingreifen ermöglicht werden. Im zweiten Use Case "HELP" (Schwerpunkt der Arbeiten in Jena) geht es um den zielgerichteten leitliniengerechten Einsatz von Antibiotika zur Bekämpfung bakterieller Infektionen. Die entstehenden Daten sollen durch High-Performance Computing analysiert und für die klinische Entscheidung annotiert werden. An den drei Standorten wird ein gemeinsames Aus-, Fort- und Weiterbildungsmodul konzipiert, das ähnliche und modulare Curricula im Bereich „Master of Science“ (MSc) Medizininformatik und im postgradualen Bereich anbietet.