Förderkennzeichen: | 01KD2205A |
Fördersumme: | 4.874.974 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2026 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Jens Höppner |
Adresse: |
Universität zu Lübeck, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Allgemeine Chirurgie Ratzeburger Allee 160 23562 Lübeck |
Bei der derzeitigen Standardtherapie des lokal fortgeschrittenen Speiseröhrenkrebs wird eine Chemotherapie oder eine kombinierte Bestrahlungs- und Chemotherapie und eine anschließende Operation durchgeführt. Bei der Operation erfolgt die Entfernung der Speiseröhre. Für die Operation muss man aktuell mit einer operationsbedingten Sterblichkeitsrate von 6–11%, häufig auftretenden Komplikationen und auch mit einer langfristig schlechteren Lebensqualität rechnen. Auf der anderen Seite haben die Bestrahlungs- und die Chemotherapie mittlerweile an Wirksamkeit gewonnen und bei 16-49% der Patienten sind in der bei der Operation entfernten Speiseröhre keine lebenden Tumorzellen mehr zu finden (Komplettresponse). In der ESORES-Studie erfolgt ein direkter Vergleich der Standardtherapie mit einem Studienprotokoll in dem die Patienten mit klinischem Komplettresponse vor der Operation identifiziert werden und dann anstatt der Operation in einem engmaschigen Überwachungsprotokoll nachuntersucht werden. Es wird also geprüft, ob auf die "prinzipielle" Operation nach Chemotherapie oder Bestrahlungs- und Chemotherapie bei klinischem Komplettresponse verzichtet werden kann, indem bei diesen Patienten die "prinzipielle" Operation mit der Operation nur "bei Bedarf", also bei fortbestehendem oder wiederkehrendem lokalem Tumor verglichen wird. Der klinische Komplettresponse wird durch regelmäßige überwachungsuntersuchungen (Computertomografie, Endoskopie, Gewebeentnahme) kontrolliert. Ziel ist es eine möglicherweise unnötige und vielleicht sogar schädliche Operation zu vermeiden. Die Annahme der Studie ist, dass in einem Behandlungsplan mit Operation "bei Bedarf" das Gesamtüberleben im Vergleich zur "prinzipiellen" Operation nicht unterlegen ist und dass die Lebensqualität nach der Krebsbehandlung höher ist, weil bei einer bedeutsamen Untergruppe von Patienten, die auf die Chemo- oder Bestrahlungs- und Chemotherapie gut reagieren, nicht operiert wird.