Krebs ist eine sehr belastende und bedrohliche Erkrankung. Zwar steht heute ein breites Spektrum an Behandlungsstrategien zur Verfügung, doch sind die meisten Tumorerkrankungen im fortgeschrittenen Stadium nach wie vor unheilbar. Der beste Weg in der Krebsbekämpfung ist es daher, die Entstehung der Erkrankungen zu verhindern oder sie möglichst früh zu erkennen. Mit der vorliegenden Maßnahme leistet das BMBF einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg der Nationalen Dekade gegen Krebs (NDK). Diese Maßnahme wurde mit einem NDK-Partner, der Stiftung Deutsche Krebshilfe, umgesetzt.
Der Verbund EDI-4-ALL ist Teil der Fördermaßnahme „Förderung von Verbundforschungsprojekten zu risikoadaptierter Krebsfrüherkennung“. Ziel dieser Maßnahme ist es, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen neue Risikoscores und Instrumente für die Risikostratifizierung bei solchen Krebsarten erarbeitet und validiert werden, bei denen bisher keine risikoadaptierten Früherkennungsprogramme bestehen. So sollen Krebsfrüherkennungsprogramme für eine zielgruppengenauere Krebsvorsorge entwickelt oder ergänzt werden.
Die häufigste Krebserkrankung bei Kindern ist die akute lymphatische Leukämie (ALL). Bestimmte Chromosomenveränderungen, die schon vor der Geburt auftreten, führen zu einer Vorstufe der ALL und stellen einen Risikofaktor für das Kind dar, im Alter von zwei bis fünf Jahren an ALL zu erkranken. Da die ALL durch eine Kombination aus Umweltfaktoren und einem dysregulierten Immunsystem ausgelöst wird, ist sie im Prinzip eine vermeidbare Krankheit. Allerdings fehlen Technologien für eine klinisch anwendbare, kosteneffiziente und risikoadaptierte Früherkennung. Ziel des Verbundes ist es, Hochdurchsatz-Methoden für die Erkennung von prädisponierten Neugeborenen zu entwickeln und in Nabelschnurblut-Screenings zu testen, um Risikofaktoren zu charakterisieren und Präventionsstrategien zu ermöglichen.