Die juvenile idiopathische Arthritis wird auch als Kinderrheuma bezeichnet. Es ist die häufigste chronische entzündlich-rheumatische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter. Erkrankte Kinder haben ein hohes Risiko für eine dauerhafte Behinderung und eine schlechtere Lebensqualität. Für die Gesundheitssysteme ist die Krankheit zudem mit einer enormen wirtschaftlichen Belastung verbunden. Die Ursachen und der Verlauf der Krankheit sind bisher nicht ausreichend erforscht. Dennoch wurden in den letzten Jahren neue Therapien entwickelt (zum Beispiel künstliche Eiweiße). Durch diese kann vielen betroffenen Kindern geholfen werden. Es ist jedoch noch unklar, ob diese neuen Therapien auch die Langzeitprognose der Erkrankung verbessern. Darüber hinaus strebt man verstärkt eine am individuellen Risiko des Patienten ausgerichtete Therapie an, die bislang nur begrenzt erfolgen kann. Durch Langzeitbeobachtungen lassen sich Entwicklungen, beispielsweise die Wirksamkeit neuer Therapien, besser einschätzen und bewerten. Solche systematischen Untersuchungen zu Ursachen und Verlauf von Krankheiten bedürfen jedoch langer Untersuchungszeiträume. Das BMBF hat hierfür den Förderschwerpunkt „Langzeitstudien in der Gesundheitsforschung“ aufgelegt. Dieser verknüpft epidemiologische Ansätze mit spezifischen Fragen der klinischen-patientenorientierten Forschung. Das hier geförderte Verbundvorhaben untersucht den langfristigen Verlauf der juvenilen idiopathischen Arthritis. Hierzu werden zwei Gruppen von knapp 1.000 neu erkrankten Kindern und 500 gesunden Kindern untersucht. Die Studie soll auch weitergehende Informationen zur Krankheit liefern, etwa zur Vorhersage des Krankheitsgeschehens, zur Versorgungssituation und zur Bedeutung der sozialen Herkunft der Kinder. Die gewonnenen Daten könnten neue Ansätze liefern, um die Vorsorge zu verbessern und Kinder individuell zu behandeln. So könnte die Studie dazu beitragen, die langfristige Prognose von Kindern und Jugendlichen mit juveniler Arthritis zu verbessern.