In jungen Jahren werden Weichen für die spätere Gesundheit – und damit auch die gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten – gestellt. Bewegungsmangel und körperliche Inaktivität zählen in modernen Gesellschaften zu den zunehmend bedeutsamen gesundheitlichen Problemen. Darüber hinaus verursachen diese Faktoren hohe gesellschaftliche Kosten für die öffentliche Gesundheit. Es ist daher wichtig, durch eine früh einsetzende Prävention und Gesundheitsförderung, gesundheitliche Schutzfaktoren bei Heranwachsenden zu stärken und die Risiken für Erkrankungen zu minimieren. In dem Verbund wird untersucht, welche Einflüsse die entwicklungsbezogenen Trends der motorischen Leistungsfähigkeit und körperlich-sportlichen Aktivität auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen haben. So wird unter anderem der Frage nachgegangen, welcher Zusammenhang zwischen persönlichen, sozialen und umweltbezogenen Faktoren und der Entwicklung von körperlicher Aktivität sowie der motorischen Leistungsfähigkeit besteht. In der vorliegenden Längsschnittstudie werden zu mehreren Zeitpunkten Untersuchungen an Probandinnen und Probanden der Kinder- und Jugend-Kohorte (KiGGS) des Robert-Koch-Instituts durchgeführt. Kohorten sind Gruppen von Menschen, die über einen langen Zeitraum untersucht werden. Das Hauptziel der MoMo-Längsschnittstudie ist es, die entwicklungsbezogenen, historischen und periodischen Trends der motorischen Leistungsfähigkeit und körperlich-sportlichen Aktivität (KSA) sowie der ihnen zugrunde liegenden Einflussfaktoren zu analysieren. Des Weiteren sollen die Auswirkungen motorischer Leistungsfähigkeit und KSA auf die Entwicklung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen untersucht werden. Dazu werden in den 167 ausgewählten Untersuchungsorten Daten zur Motorik mittels motorischer Tests, zur KSA mittels Fragebogen und Akzelerometrie sowie zur Anthropometrie erhoben. Das Motorik-Modul ist ein Teilmodul des Dt. Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) des Robert Koch-Instituts. Das geplante Vorhaben beinhaltet die zwei Folgestudien „MoMo Welle 2 und 3", die von 2015-2021 durchgeführt werden und auf der MoMo-Basiserhebung von 2003-2006 und der MoMo-Welle 1 von 2009-2012 aufbauen. Die folgenden Wellen werden in Dreijahresintervallen gezogen. Im Sinne eines Kohortensequenzdesigns wird die längsschnittliche Stichprobe durch altersäquivalente Teilnehmer zwischen 4 und 17 Jahren angereichert.