Veröffentlichung der Bekanntmachung: | 2017 |
Förderzeitraum: | 2018 - 2023 |
Gesamte Fördersumme: | bis zu 3,2 Mio. Euro |
Anzahl der Projekte: | 8 |
Das BMBF ist Partner im EU-Programm zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen (EU Joint Programme - Neurodegenerative Disease Research (JPND)). Hier arbeiten EU-Mitglieds- und assoziierte Staaten sowie Kanada und Australien zusammen.
Das Ziel von JPND ist die europaweite Bündelung und Stärkung der Forschung im Bereich altersbedingter, neurodegenerativer Erkrankungen. Diese stellen gegenwärtig eine der größten medizinischen, sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen aller Industrienationen weltweit dar.
JPND ist Teil der „Joint Programming Initiativen“ (JPI). Das sind von den EU-Mitgliedsstaaten ins Leben gerufene und getragene Maßnahmen. Sie sind thematisch auf die globalen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte fokussiert.
Neurodegenerative Erkrankungen sind Erkrankungen des Gehirns und des Nervensystems, die stark mit dem Lebensalter zusammenhängen. Die Alzheimer Demenz und mit ihr verwandte Störungen sind die am häufigsten auftretenden neurodegenerativen Erkrankungen. In Europa sind zwischen 6,3 und 7,3 Millionen Menschen hiervon betroffen. Es wird erwartet, dass sich diese Zahl aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung alle 20 Jahre verdoppelt.
Neurodegenerative Erkrankungen sind bislang unheilbar. Derzeit verfügbare Therapieansätze setzen überwiegend bei den Symptomen an, nicht jedoch bei den Krankheitsursachen. Um diese Situation zu verbessern, ist weitere Forschung notwendig.
Es gibt inzwischen deutliche Hinweise darauf, dass es krankheitsübergreifende Mechanismen gibt, die zur Entstehung von neurodegenerative Erkrankungen führen. Im Rahmen dieser Fördermaßnahme sollen multidisziplinäre Ansätze gefördert werden, die Netzwerkanalysen in unterschiedlichen neurodegenerativen und anderen chronischen Erkrankungen durchführen, um die zugrunde liegenden Krankheitsmechanismen aufzuklären. Eine solche krankheitsübergreifende Analyse über traditionelle klinische, technologische und disziplinäre Grenzen hinweg könnte zu einer veränderten Definition klinischer Phänotypen sowie zu neuen Behandlungsansätzen bei neurodegenerativer Erkrankungen führen.
Die Förderrichtlinie wird zeitgleich durch die Förderorganisationen der folgenden Länder herausgegeben:
1. Ziele der Fördermaßnahme
Ziel der ist die Förderung einer begrenzten Anzahl ambitionierter, innovativer, multinationaler und multidisziplinärer Verbundvorhaben, die
Gefördert werden ausschließlich Vorhaben zu neurodegenerativen Erkrankungen, z.B. der Alzheimererkrankung und anderen Demenzen, Parkinsonerkrankung und mit Parkinson verwandte Erkrankungen, Prionenerkrankungen, Huntington-Krankheit, Motoneuronerkrankungen, Spinozerebelläre Ataxie (SCA) oder Spinale Muskelatrophie (SMA).
2. Stand der Fördermaßnahme
Die „Richtlinien zur Förderung von Multinationalen Forschungsprojekten zur übergreifenden Analyse von Signalwegen bei Neurodegenerative Erkrankungen im Rahmen des EU Joint Programme - Neurodegenerative Disease Research (JPND)“ wurden im Januar 2017 von den teilnehmenden JPND-Partnerländern veröffentlicht. Auf die Bekanntmachung gingen insgesamt 189 Projektskizzen ein. Hiervon wurden, nach einer wissenschaftlichen Bewertung, 45 Projektskizzen für einen Vollantrag ausgewählt. Die Begutachtung der 45 Vollanträge erfolgte durch ein internationales Expertinnen- und Expertengremium. Im September 2017 wurden daraufhin zehn multinationale Konsortien zur Förderung ausgewählt, darunter acht deutsche Zuwendungsempfänger mit insgesamt rund 3,1 Mio. Euro.