Neurodegenerative Erkrankungen zeigen häufig Ansammlungen von verschiedenen Eiweißmolekülen im Gehirn. Diese könnten Indikatoren für gemeinsame Mechanismen der Krankheitsentstehung sein. Eine krankheitsübergreifende Analyse soll zum Verständnis der Pathomechanismen sowie zu neuen Behandlungsansätzen bei neurodegenerativen Erkrankungen führen.
Der transnationale Forschungsverbund PROTEST-70 untersucht die für viele neurodegenerative Erkrankungen charakteristische Anhäufung der falsch gefalteten Proteine α-Synuclein (α-Syn) und Tau. Die als Synucleinopathien bzw. Tauopathien bezeichneten Prozesse werden im gesunden Organismus durch unterstützende Proteine, sogenannte Chaperone, verhindert. Im Verbund sollen Komponenten des Chaperon-Netzwerks daraufhin untersucht werden, wie sie Proteinanhäufungen verhindern oder auflösen können. Dies wird in unterschiedlichen Modellorganismen erfolgen.
Im EU-Programm zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen (EU Joint Programme - Neurodegenerative Disease Research, JPND) arbeiten EU-Mitglieds- und assoziierte Staaten sowie Kanada und Australien zusammen. Hierdurch soll die Forschung auf diesem Gebiet transnational gebündelt und gestärkt werden. Neurodegenerative Erkrankungen sollen so effektiver bekämpft werden.